Anzeige

Schrottpreise den vierten Monat in Folge gestiegen

Während in den Vormonaten die Exportnachfrage der wesentliche Preistreiber war, führte im  Februar eine anziehende Inlandsnachfrage aufgrund niedriger Lagerbestände bei weiterhin geringem Angebot zu Preisaufschlägen.

Im Januar 2024 sank die Weltrohstahlproduktion um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Insbesondere der Rückgang in China um 6,9 Prozent belastete, während die Produktion in Indien und der Türkei stark anstieg. Auch in den USA und der EU war der Ausstoß erneut leicht rückläufig, wie die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information berichtet.

Für das Gesamtjahr wird – nach der Stagnation im Jahr 2023 – global nur ein leichter Anstieg auf rund 1,9 Milliarden Tonnen erwartet. Voraussetzung ist, dass sich die Belastungen aus der Bauwirtschaft nicht verschärfen und die Nachfrage aus der Automobilbranche stabil bleibt, mithin im zweiten Halbjahr eine zumindest leichte Konjunkturbelebung einsetzt. Für Deutschland erwartet die IKB im Jahr 2024 eine Tonnage nur leicht über dem niedrigen Vorjahresniveau von 35,4 Millionen Tonnen.

Stark gestiegene Frachtraten nach Asien verhinderten weiteres Aufwärtspotenzial bei den Preisen

Im Verlauf des Februar 2024 sind die Schrottpreise den vierten Monat in Folge gestiegen. Während in den Vormonaten die Exportnachfrage der wesentliche Preistreiber war, führte im  Februar eine anziehende Inlandsnachfrage aufgrund niedriger Lagerbestände bei weiterhin geringem Angebot zu Preisaufschlägen. Beim Neuschrott belasten die vielerorts geringen Produktionsniveaus im Maschinenbau und in der Automobilindustrie, beim Altschrott führt insbesondere die schwache Baukonjunktur zu geringem Aufkommen. Die aufgrund der Vermeidung der Route durch das Rote Meer stark gestiegenen Frachtraten nach Asien verhinderten weiteres Aufwärtspotenzial bei den Preisen. Bis Mitte 2024 sieht die IKB die Schrottpreise gefangen zwischen einem knappen Angebot und geringer Nachfrage grundsätzlich seitwärts tendieren.

Vor dem Hintergrund der konjunkturellen Lage stellen sich Auslastung und Auftragsbestände der Stahlwerke aktuell verhalten dar. Während die Nachfrage aus dem Bausektor weiter schwach ausfällt, erwartet auch die Automobilindustrie für 2024 keine Zuwächse. Die Spotmarktpreise für Eisenerz frei China und die Kokskohlepreise sind im Februar im Monatsmittel gegenüber Januar um 6,5 beziehungsweise 5,2 Prozent gesunken. Entsprechend  waren die Preise für Warmbreitband zum Monatsende rückläufig, konnten im Durchschnitt des Februar aber noch ein leichtes Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vormonat aufweisen. Bei einem leicht sinkenden Zinkpreis zeigten verzinkte Bleche eine ähnliche Preisentwicklung. Walzdraht notierte im Monatsmittel nahezu unverändert, Produktionskürzungen und die schwache Nachfrage der europäischen Bauindustrie egalisierten sich in ihrer Wirkung.

Bei den europäischen Stahlpreisen erwartet die IKB vor dem Hintergrund der schwachen konjunkturellen Lage bis Mitte 2024 nur wenig Spielraum für anziehende Spotmarktpreise.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

Anzeige

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation