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Aluminium: Die Versorgungslage ist angespannt

Die globale Primäraluminiumproduktion lag bis Ende Juli 2023 1,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die chinesische Produktion kühlte zuletzt ab und lag Ende Juli nur noch um 2,1 Prozent über derjenigen des Vorjahres.

Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Der Produktionsrückgang in Westeuropa aufgrund der weiterhin relativ hohen Energiepreise betrug bis Ende Juli 9,2 Prozent. In den ehemaligen GUS-Staaten war die Produktion zwei Prozent niedriger. Produktionssteigerungen waren in den ersten sieben Monaten in Nordamerika, der Golfregion und dem Asiatischen Raum zu beobachten. Der Ausbau der Elektromobilität, der Hochlauf bei erneuerbaren Energien und der Trend zum Leichtbau werden die Aluminiumnachfrage langfristig stützen. Um die Bedarfe zu decken ist aber insbesondere eine Erhöhung der Recyclingproduktion notwendig.

Die Bestände an den Börsen entwickelten sich im August gegenläufig: An der LME stiegen die Aluminiumlagerbestände leicht an und lagen Ende August bei knapp 516.000 Tonnen. An der SHFE hingegen gingen die Bestände weiter zurück und liegen aktuell unter 100.000 Tonnen. Damit liegen sie an der LME 85 Prozent über dem Vorjahresniveau. An der SHFE liegen die Bestände um gut die Hälfte niedriger als im Vorjahr. Die Lagerbestände an der Comex beliefen sich Ende August auf knapp 19.000 Tonnen. An der LME lagern weiterhin nur 1.920 Tonnen Recyclingaluminium. Die Vorräte entsprechen einem Gesamtverbrauch (Primär- und Recyclingaluminium) von 3,4 Tagen. Die Versorgungslage ist damit angespannt.

Der Preis für Primäraluminium lag im Durchschnitt nur knapp unter dem des Vormonats. Im Monatsverlauf wiesen die Preisschwankungen eine Spanne von 150 Euro auf. Bei Aluminum Alloy betrug der Preisrückgang im Vergleich zum Vormonat 12 Prozent. Die investive Nachfrage war 40 Prozent höher als im Vormonat; gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Handelskontrakte aber nur um 16 Prozent. Der globale Verbrauch von Primäraluminium konnte im zweiten Quartal um zwei Prozent zulegen, verglichen mit Q2 2022; Treiber war hierbei der Verbrauchsanstieg in China. Für das Gesamtjahr 2023 wird bei anziehender Nachfrage in China mit einem moderaten Defizit am Aluminiummarkt gerechnet. Für den Primäraluminiumpreis sieht die IKB bis zum Ende des Jahres eine Bewegung von +300 US-Dollar um den Wert von 2.300 US-Dollar pro Tonne.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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