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Kupfer: Konjunkturelle Abkühlung lässt Preise erneut abschmelzen

Bis Ende Juni 2023 stieg die Kupferminenproduktion um zwei Prozent. Produktionseinschränkungen aufgrund von Betriebsstörungen und der anhaltenden Dürre beim größten Kupferproduzenten Chile konnten durch Kapazitätsausweitungen in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) sowie einer erhöhten Produktion in Peru kompensiert werden.

Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Die Raffinadeproduktion stieg in den ersten sechs Monaten um sechs Prozent. Rückgänge im Rest der Welt durch Wartungsarbeiten und Produktionseinschränkungen wurden durch einen erhöhten Output in der DRC und in China (+15 %) überkompensiert. Die Kapazitätsauslastung im ersten Halbjahr war um zwei Prozentpunkte rückläufig. Auch beim Kupferverbrauch setzt China Impulse: Der Verbrauchsanstieg in China kompensierte die Rückgänge im Rest der Welt. Der im Verlauf des Jahres entstandene Angebotsüberschuss wird sich weiter abbauen.

Nach einem erneuten Abschmelzen der Kupfervorräte an der LME in den letzten drei Monaten lagen die Bestände Ende August wieder über 100.000 Tonnen, aber noch gut 13 Prozent unter Vorjahresniveau. An der SHFE setzte sich der Lagerabbau fort: Die Bestände gingen hier um 34 Prozent zurück und lagen Ende August bei 40.500 Tonnen und damit trotzdem um 16 Prozent über Vorjahresniveau. An der Comex lagerten Ende August 32.000 Tonnen. Die Lagerbestände entsprechen einem durchschnittlichen Verbrauch von gut zwei Tagen; die Versorgung ist damit knapp.

Der aufgelaufene Angebotsüberschuss wird bis zum Ende des Jahres leicht abschmelzen. Der Kupferpreis wies im August Schwankungen um bis zu 600 US-Dollar pro Tonne auf und ging in der ersten Augusthälfte zurück auf 8.126 US-Dollar pro Tonne. Eine leichte Erholung setzte zum Ende des Monats ein. Der Durchschnittswert lag um ein Prozent unter dem des Vormonats.

Verantwortlich für das erneute Abschmelzen der Kupferpreise ist weiterhin die konjunkturelle Abkühlung. Eine Erholung der chinesischen Nachfrage kann den Nachfragerückgang in Europa und Nordamerika nicht kompensieren. Grundsätzlich werden die Megatrends Elektrifizierung, Bau und Energiewende die Kupfernachfrage in den nächsten Jahren stützen, ungeachtet temporärer konjunktureller Eintrübungen. Die investive Kupfernachfrage ging im August um 36 Prozent zurück. Bis Ende des Jahres erwartet die IKB ein Preisniveau von 8.500 US-Dollar pro Tonne mit einer Bewegung in einem Band von +700 US-Dollar pro Tonne um diese Marke.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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