Anzeige

Der Kupferpreis gab im Mai um über 500 US-Dollar pro Tonne nach

Die weltweite Kupferminenproduktion stieg bis Ende März 2023 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum an, obwohl Chile als weltgrößtes Förderland 2,3 Prozent weniger Output generierte. Betriebsstörungen, geringere Kupfergehalte und die anhaltende Dürre belasteten die Produktion. Auch Indonesien, Panama und die USA verzeichneten eine vielfach wetterbedingt geringere Produktion. Insgesamt war die Kapazitätsauslastung der Minen global um 1,6 Prozentpunkte rückläufig.

Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Neu erschlossene Minen und Kapazitätsausweitungen bei bestehenden Projekten in Peru und der Demokratischen Republik Kongo sorgten letztlich für den Produktionsanstieg. Die Raffinadeproduktion konnte im Wesentlichen aufgrund der Kapazitätserweiterungen im Kongo und in China um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zulegen. Beim Kupferverbrauch war ein Anstieg um 2,3 Prozent zu beobachten, der vor allem aus China kommt. Der bisher entstandene Angebotsüberschuss von rund 330.000 Tonnen dürfte im Jahresverlauf abgebaut werden.

Im Laufe des Mai 2023 konnten die Kupfervorräte an der LME um über 50 Prozent auf rund 99.000 Tonnen zulegen und damit den höchsten Stand seit Anfang November 2022 erreichen. Die Lagerbestände an der SHFE zeigten sich hingegen weiter stark rückläufig und lagen am Monatsende nur noch bei 86.000 Tonnen. An der Comex lagern mit 27.700 Tonnen trotz der leichten Aufstockungen in den vergangenen Wochen weiterhin weniger als 40 Prozent des Vorjahresbestands. Die Lagerbestände entsprechen einem durchschnittlichen Verbrauch von knapp drei Tagen. Nach dem Angebotsdefizit von rund 431.000 Tonnen im Jahr 2022 kann bei Fortsetzung der Produktionsstörungen auch für das laufende Jahr mit einem Defizit gerechnet werden.

Der Kupferpreis gab im Mai sowohl im Monatsmittel als auch zum Monatsende um über 500 US-Dollar pro Tonne nach, was in der konjunkturellen Abkühlung insbesondere in Europa begründet ist. Die Erholung der Nachfrage in China als größtem Kupferverbraucher kann dieses noch nicht kompensieren. Neben dem Bausektor kommt die Nachfrage insbesondere aus der E-Mobilität und dem Energiesektor für den Ausbau von Stromnetzen und die Energiewende in Gänze. Letztgenannte Haupttreiber wirken grundsätzlich global und insbesondere auch in Europa, sodass diese Trends die Kupfernachfrage in den nächsten Jahren, auch ungeachtet von wirtschaftlichen Entwicklungen, weiter fördern werden. Die investive Kupfernachfrage konnte nach den Rückgängen in den beiden Vormonaten um knapp elf Prozent zulegen. Bis Ende des dritten Quartals 2023 erwartet die IKB ein Preisniveau von 8.500 US-Dollar pro Tonne mit einer Bewegung in einem Band von +700 US-Dollar pro Tonne um diese Marke.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

Anzeige

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation