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„Gütegesicherte Recyclingbaustoffe müssen bei Ausschreibungen die Regel sein“

Das fordert der bvse. Der gesetzliche Wille für den Einsatz gütegesicherter Recyclingbaustoffe sei da, die Öffentliche Hand müsse jetzt umsetzen.

Bei einer Podiumsdiskussion auf der Demonstrationsmesse RecyclingAktiv & TiefbauLive (RATL) mit dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann kritisierte bvse-Geschäftsführer Eric Rehbock die nach wie vor überwiegend stiefmütterliche Berücksichtigung gütegesicherter Recyclingbaustoffen bei der öffentlichen Vergabe und forderte Abhilfe.

bvse-Hauptgeschäftführer Eric Rehbock formuliert klare Forderungen an die Politik (Foto: MesseKarlsruhe/Jürgen Rösner)

„Gütegesicherte Recyclingbaustoffe werden bei der öffentlichen Auftragsvergabe immer noch viel zu selten eingesetzt. Der Wille des Gesetzgebers ist da, aber die Umsetzung findet in der Praxis immer noch völlig unzureichend statt. Wir fordern, dass die Öffentliche Hand ihre diesbezügliche Verpflichtung zur Vorbildfunktion endlich konsequent umsetzt. Eine Ausschreibung von gütegesicherten Recyclingbaustoffen muss bei Aufträgen von Kommunen und öffentlicher Verwaltung endlich die Regel sein“, betonte Rehbock.

Darüber hinaus sollte die Einhaltung dieser Verpflichtung ausreichend und effektiv kontrolliert werden und nötigenfalls durch Dritte einklagbar sein. „In Zukunft sollte zudem eine Dokumentation der Gründe erfolgen, die dazu führen, dass gütegesicherte Recyclingbaustoffe bei der Auftragsvergabe für einen Einbau als nicht zulässig eingestuft werden“, forderte Rehbock weiter und machte in seinem Statement deutlich: „Der bvse wird das Ausschreibungsverhalten der Öffentlichen Hand beobachten und die Diskriminierung von Recyclingbaustoffen in öffentlichen Aufträgen konsequent weiter anprangern.“

„Abfallendeverordnung muss noch in diesem Jahr kommen!“

Podiumsdiskussion auf der RATL, von links: Eric Rehbock (Hauptgeschäftsführer des bvse), Winfried Hermann (BW-Verkehrsminister), Dr. Sarah Brückner (Geschäftsführerin des VDMA), Peter Guttenberger (Präsident des VDBUM), Thomas Lück (Vorstandsmitglied des Deutschen Abbruchverbandes und Geschäftsführer der InduRec GmbH) (Foto: Messe Karlsruhe/Jürgen Rösner)

Eine Steigerung der Akzeptanz von Recyclingbaustoffen könne erreicht werden, wenn diese endlich aus dem Abfallregime entlassen werden und Produktstatus erhalten. Dieser Schritt müsse baldmöglichst erfolgen, erklärte Rehbock nachdrücklich:

„Gütegesicherte und zertifizierte Recyclingbaustoffe dürfen nicht länger als Abfall gelten, sondern als das, was sie sind: Wertvolle Ressourcen und moderne, hoch innovative Baumaterialien, die Primärbaustoffen gleichwertig sind. Die Festlegung des Abfallendes für Sekundärbaustoffe, die bezüglich Bautechnik und Umweltverträglichkeit geprüft, güteüberwacht und zertifiziert wurden, sollte daher dringend noch in diesem Jahr erfolgen und möglichst alle Materialklassen der Ersatzbaustoffverordnung umfassen.“

Messe bot eindrucksvolles Branchenbild – Wiedersehen im Herbst 2025

Insgesamt rückblickend auf das dreitägige Messeevent in Karlsruhe erklärte der bvse-Hauptgeschäftsführer anerkennend: „Das Messeformat hat sich auch in diesem Jahr wieder hervorragend bewährt. Es konnte seinen Besuchern ein eindrucksvolles Bild zu dem hervorragenden Zusammenspiel der Branchen Bau-, Abbruch- und Recycling und zu deren immensem Potenzial für die Kreislaufwirtschaft vermitteln. Auch zur nächsten RecyclingAktiv & TiefbauLive im Herbst 2025 wird sich der bvse wieder aktiv einbringen und mit dabei sein.“

Quelle: bvse

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