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Schrott: Im Verlauf des November 2022 gingen die Preise weitgehend seitwärts

Ende Oktober 2022 lag die Weltrohstahlproduktion um 3,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Für das Gesamtjahr erwartet die IKB Deutsche Industriebank AG eine Produktion von rund 1,84 Milliarden Tonnen.

Ursächlich hierfür ist der neuesten IKB Rohstoffpreis-Information zufolge vor allem der Krieg zwischen Russland und der Ukraine, der die europäische Produktion stark in Mitleidenschaft zieht. Dagegen erholt sich die Produktion in China, das seinen Stahlausstoß im Vorfeld der Olympischen Spiele stark gedrosselt hatte. Große Zuwächse verzeichnen Indien und der Nahe Osten. In Deutschland und der Türkei ist eine sinkende Produktion zu erwarten. Für Deutschland sieht die IKB im Jahr 2022 eine Tonnage zwischen 37 und 39 Millionen Tonnen; für 2023 eine Ausweitung der Weltrohstahlproduktion über die Marke von 1,92 Milliarden Tonnen, wiederum getrieben durch China. Hierbei wird nicht von weiteren Lockdowns infolge der Corona-Pandemie ausgegangen.

Das Angebot an Altschrott ist weiter zu knapp

Im Verlauf des November 2022 gingen die Schrottpreise weitgehend seitwärts beziehungsweise gaben um 5 Euro pro Tonne gegenüber dem Vormonatsniveau nach. Insbesondere beim Neuschrott hat sich das Angebot aufgrund geringerer Produktionsstörungen in der Automobilindustrie deutlich verbessert. Dagegen ist das Angebot an Altschrott weiter zu knapp. Die Stahlwerke halten sich derzeit mit der Nachfrage zurück und wollen nicht zu viel Material auf die Lager nehmen. Allerdings hat es in den letzten Jahren dann auch zu Jahresbeginn böse Überraschungen gegeben. Zuletzt waren die Exporte in die Türkei rückläufig. Die schwache Lira und Lieferbegrenzungen in die Golfregion wirken belastend. Die Eisenerz-Spotmarkt preise blieben zwar im Monatsdurchschnitt des November noch stabil, ab Monatsmitte tendierten diese jedoch deutlich nach oben. Bis Ende des ersten Quartals 2023 sieht die IKB anziehende Schrottpreise.

Order-Zurückhaltung und Vermeidung von größeren Lagerbeständen

Bei aktuell sinkenden Auftragsbeständen vieler Stahlwerke halten sich derzeit viele Kunden vor allem aus der Automobilindustrie mit neuen Orders deutlich zurück und vermeiden größere Lagerbestände über den Jahresultimo. Da ab Mitte November die Spotmarktpreise für Eisenerz frei China wieder anzogen, dürfte der Druck auf die Margen der Stahlhersteller wieder anziehen. Die Preise für Warmbreitband gaben im Durchschnitt des Novembers um 67 Euro pro Tonne nach, bei verzinkten Blechen betrug der Rückgang bei weitgehend stabilem Zinkpreis durchschnittlich 70 Euro pro Tonne. Walzdraht notierte im Monatsmittel um 100 Euro pro Tonne niedriger, hier belasten die schlechten Prognosen für die europäische Bauindustrie im nächsten Jahr. Die Stahlproduzenten haben derzeit wenig Interesse an langlaufenden Kontrakten. Bei den europäischen Stahlpreisen erwartet die IKB vor dem Hintergrund der festeren Preise für Eisenerz und Kokskohle im ersten Quartal 2023 leicht anziehende Spotmarktpreise.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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