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Impulsive Nachfrage: Der Bedarf an Aluminium steigt deutlich an

IKB Rohstoffpreis-Information, März 2021: Die weltweite Primäraluminiumproduktion zog im Januar 2021 um 4,3 Prozent an. Hauptträger war der Anstieg in China um knapp sieben Prozent. Die IKB erwartet im Gesamtjahr 2021 im Vergleich zu 2020 einen leichten Produktionsanstieg auf rund 65,5 Millionen Tonnen sowie 12.5 Millionen Tonnen Recyclingaluminium.

Der starke Anstieg in China ist überzeichnet, da 2020 das chinesische Neujahrsfest in den Januar fiel und das Land anschließend in den Lockdown ging. Im übrigen Asien erfolgte ein Anstieg um 6,5 %, die Golfregion lag leicht unter Vorjahresniveau. In Europa erfolgte eine Seitwärtsbewegung. In Nordamerika zog die Erzeugung trotz der Corona-Pandemie um 3 % an, während sich der rückläufige Trend in Lateinamerika fortsetzte. Die Aussichten für den Aluminiumeinsatz in den Abnehmerbereichen sind weiter sehr positiv. Der Bereich Aerospace dürfte allerdings bis 2023 sehr verhaltene Impulse geben.

Die Lagerbestände von Primäraluminium an der LME haben sich auf 1,33 Mio. t zurückgebildet: An der SHFE stiegen diese leicht auf 334.000 t. In den Lagern der Comex befinden sich dagegen nur 44.000 t. Damit ist aber immer noch eine sehr gute Versorgung gegeben. Die LME-Bestände an Recyclinglegierungen machen lediglich 1.480 t aus. Die Vorräte entsprechen dem Gesamtverbrauch (Primär- und Recyclingaluminium) von rund 9 Tagen. Mittelfristig kommen vor allem in China weitere Kapazitäten für Recyclingaluminium zur langfristigen Versorgungssicherheit auf den Markt. Dies ist auch unter Nachhaltigkeitsaspekten sinnvoll. Bis zur Jahresmitte 2021 dürfte sich der Lagerabbau bei Primäraluminium weiter fortsetzen. Dies begünstigt dann auch im zweiten Quartal 2021 Tendenzen für weiterhin feste Preise.

Die Entwicklung der Primäraluminiumpreise hat im Verlauf des Februar 2021 weiter von den Hoffnungen auf Covid-19-Impfungen profitiert. Daneben sind die geopolitischen Sorgen (Brexit, Handelskrieg China/USA) etwas geringer geworden. Vor allem aber gibt die wieder gestiegene physische Nachfrage Impulse: Der Bedarf an Aluminium steigt deutlich an. Die investive Nachfrage erhöhte sich kräftig: Die Zahl der Handelskontrakte nahm im Verlauf des Monats Februar um über 60 % zu. Bis Mitte 2021 erwartet die IKB daher eine Preisbewegung für Primäraluminium um die Marke von 2.150 US-$/t in einem Band von +400 US-$/t. Die Preisdifferenz zur Notierung von Recyclingaluminium an der LME hat sich zuletzt eingeebnet. Der minimale Börsenbestand und die hohe Nachfrage erfordern vor allem eine höhere europäische Recyclingaluminiumproduktion. Im weiteren Jahresverlauf 2021 wird tendenziell ein Preisabstand von bis zu 150 US-$/t gesehen.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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