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Stahlschrott: Das Aufkommen bei den meisten Sorten ist immer noch knapp

IKB Rohstoffpreis-Information, März 2021: Im Januar 2021 expandierte die Weltrohstahlproduktion um 4,8 Prozent. Das chinesische Neujahrsfest lag 2020 jedoch bereits im Januar. Für das Gesamtjahr wird ein Zuwachs leicht darunter gesehen. Chinas Stahlausstoß lag um 6,8 Prozent über dem Vorjahreswert: Erneut wird das Land über eine Milliarde Tonnen Rohstahl erzeugen, welche vorwiegend im Inland verbleiben.

Das Produktionsniveau in der EU stagnierte, dasjenige in den USA brach um 10 % ein. In der Türkei erhöhte sich der Ausstoß um 12,7 %. In Deutschland erwartet die IKB nach dem Anstieg von 6 % im Januar 2021 insgesamt eine Tonnage von 39 bis 40 Mio. t. „Bei unserer gesamten Prognose gehen wir für 2021 weltweit nicht von einem erneuten Lockdown im Verarbeitenden Gewerbe infolge der Corona-Pandemie aus. Unsicherheiten sehen wir derzeit vor allem für Spanien, Frankreich und Italien. Insgesamt ist die europäische Marktversorgung in Q1 2021 knapp.“

Schrottpreise gaben durchschnittlich um 30 Euro pro Tonne nach

Im Verlauf des Februar 2021 konnten die Schrottpreise ihr Spitzenniveau vom Januar nicht ganz halten und gaben durchschnittlich um 30 €/t gegenüber dem Vormonatsniveau nach. Die deutschen Stahlwerke verfügen weiter über gut gefüllte Orderbücher. Auch ist das Aufkommen bei den meisten Schrottsorten immer noch knapp. In der ersten Februarhälfte fielen die Exporte in die Türkei deutlich geringer aus und belasteten das Preisniveau. Die Versorgung über die Wasserstraßen und andere Transportwege war jedoch witterungstechnisch eingeschränkt. Die Eisenerz-Spotmarktpreise bewegten sich im Februar 2021 auf dem im Vormonat erreichten Niveau von rund 160 US-$/t, dürften aber 2021 Potenzial nach unten haben. Wir erwarten im März 2021 eher eine Seitwärtsbewegung der Schrottpreise auf dem jetzigen Niveau und eine Entspannung im zweiten Quartal.

Die gute Auftragslage vieler Stahlwerke erlaubte bei weiter knappem Angebot im Februar eine Fortsetzung der Preisanhebungen. Die unverändert stabilen Spotmarktpreise für Eisenerz frei China haben sich im Vorjahresvergleich verdoppelt. Der daraus resultierende Margendruck auf die Stahlpreise hat sich nun leicht entspannt. Die Preise für Warmbreitband zogen im Durchschnitt um 30 €/t an, wobei keine große Differenz zwischen Monatsanfang zum Monatsende lag. Verzinkte Bleche erhöhten sich bei anziehendem Zinkpreis im Mittel um 5,5 %. Walzdraht verteuerte sich dagegen im Monatsmittel um 7,0 %. Bei den europäischen Stahlpreisen erwarten wir den Höhepunkt der Spotpreise im Q2 2021, die Kontraktpreise für das zweite Halbjahr dürften jedoch nochmals angehoben werden. Die Produktionsentwicklung in Asien erfordert, dass die von der EU ergriffenen Schutzmaßnahmen bestehen bleiben.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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