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22 Nominierte für den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt 2020

BDI und BMU würdigen Beiträge der innovativen Industrie zu Klima- und Umweltschutz.

Zum siebten Mal verleihen der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) den begehrten Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) mit einem Preisgeld von insgesamt 175.000 Euro. 132 Unternehmen, acht Forschungseinrichtungen und eine Behörde haben sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen um die Preise beworben. 22 von ihnen sind jetzt für den IKU nominiert worden. Die Preisverleihung findet am 26. März 2020 in Berlin statt.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Die Vielfalt der Bewerbungen zeigt, dass zahlreiche Unternehmen ihr technisches und kreatives Potenzial für Umwelt- und Klimaschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen wollen und können.“ BDI-Präsident Dieter Kempf: „Der IKU würdigt die Innovationskraft deutscher Unternehmen und Initiativen. Sie sind Problemlöser für den Klima- und Umweltschutz.“

Die hochrangige Jury unter Leitung von Prof. Ottmar Edenhofer (Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung PIK) hat nun 22 Innovationen aus den insgesamt 141 eingereichten Bewerbungen zu den folgenden sieben Kategorien des IKU nominiert.

  • Prozessinnovationen für den Klimaschutz
  • Produkt- und Dienstleistungsinnovationen für den Klimaschutz
  • Umweltfreundliche Technologien
  • Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen
  • Innovationen und biologische Vielfalt
  • Nutzung des digitalen Wandels für klima- und umweltfreundliche Innovationen
  • Klima- und Umweltschutztechnologietransfer in Entwicklungs- und Schwellenländer und in Staaten Osteuropas

Grundlage der Jury-Entscheidung war die wissenschaftliche Bewertung der Bewerbungen durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI. Der IKU wird aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums gefördert.

Die folgenden Nominierten haben nun die Chance auf eine Prämierung bei der feierlichen Preisverleihung am 26. März 2020 in Berlin.

Die Aurubis AG (Hamburg) stellte einen etablierten Prozess um, damit mehr Industriewärme für einen neuen Stadtteil genutzt werden kann.

Die Bahnlog GmbH (St. Ingbert) integrierte Maßnahmen zum Biotop- und Artenschutz in die alltäglichen Abläufe der Firma und zeigt so, welches Potenzial ein Firmengelände für die Unterstützung der lokalen Artenvielfalt bieten kann.

Die Delicious Data GmbH (Garching) hat eine Web-Applikation zur Prognose der benötigten Essensanzahl für Mensen, Krankenhäuser oder Restaurants erarbeitet. Durch das Tool kann der Wareneinsatz um 3 bis 5 Prozent und der gesamte Nassmüll um 15 bis 20 Prozent reduziert werden.

Die Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG (Holzgerlingen) entwickelte eine nachhaltige Lackieranlage, in der Karosserien nicht mehr auf Wagen bewegt werden, sondern in „VarioLocs“, die auf einer am Boden installierten Schiene laufen. In Kombination mit einem smarten Ofenkonzept beträgt die Energieeinsparung beim „Paintshop“ jährlich bis zu 37 Prozent.

Die Epta Deutschland GmbH (Mannheim) verbesserte ihre CO2-Kälteanlage mit bereits hoher Effizienz durch das patentierte Konzept FTE (full transcritical efficiency). Anwendungsgebiet sind Kälteanlagen, die zusätzlich über Tiefkühlung verfügen (zum Beispiel im Lebensmittelhandel).

Die e-troFit GmbH (Ingolstadt) entwickelte eine All-in-One-Servicelösung zur Umrüstung von Bussen und anderen Nutzfahrzeugen auf Elektroantrieb. Bei Stadtbussen analysiert e-troFit die Fahrstrecke und entwickelt basierend darauf ein Ladekonzept sowie eine geeignete Auslegung des Elektroantriebsstrangs inklusive Batteriegröße.

Die Gerotor GmbH (Puchheim) entwickelte das Prinzip des Schwungmassenspeichers basierend auf neuester Technologie einschließlich künstlicher Intelligenz zu einem innovativen Hochleistungsspeicher weiter.

Die Gründach Westerwald GmbH & Co. KG (Kölbingen) hat das Konzept der Begrünung von Dachflächen unter den Aspekten der Regionalität und Artenvielfalt weiterentwickelt. Durch die regional angepasste Gestaltung werden nicht nur neue Lebensräume auf versiegelten Flächen geschaffen, sondern diese auch in die umliegende Biotoplandschaft sinnvoll eingebunden.

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Oldenburg) erschuf mit TEKLa (Treibhausgas-Emissions-Kalkulator-Landwirtschaft) ein Rechentool, welches auf Basis eines deutschlandweit abgestimmten Standards für Klimabilanzierungen Maßnahmen zur CO2-Einsparung vorschlägt. Im Durchschnitt ermöglicht TEKLa in einem landwirtschaftlichen Betrieb Einsparungen von 50 Tonnen CO2 pro Jahr.

Die Lorenz GmbH & Co. KG (Schelklingen) stellt Wasserzähler her, für die eine 100-prozentige Wiederverwendung über mindestens zwei Produktlebenszyklen hinweg sichergestellt wird. Das verringert den Energie- und Ressourcenaufwand und ermöglicht eine echte Kreislaufwirtschaft.

Die IoT-Webplattform der Mondas GmbH (Freiburg) dient zur Steuerung, Analyse und Überwachung dezentraler Energieanlagen, zum Beispiel von Blockheizkraftwerken oder Nahwärmenetzen. Besonderes Merkmal des Tools ist die Analyse von Zeitreihendaten, sodass kritische Betriebszustände bereits vor Eintritt eines Störfalls erkannt werden. In einem Referenzprojekt wurde ermittelt, dass Anlagenwirkungsgrade dadurch um bis zu 25 Prozent erhöht werden können.

Die Photovoltaikanlagen der Next2Sun GmbH (Merzig) werden vertikal in Ost-West-Ausrichtung aufgestellt und verwenden Photovoltaikmodule, welche Licht an Vorder- und Rückseite nutzen. Dadurch werden Lastspitzen ausgeglichen und die Flächenbeanspruchung zu Gunsten von Landwirtschaft und Naturschutz reduziert.

Hinter dem Gütesiegel Insect Respect der Reckhaus GmbH & Co. KG (Bielefeld) steht ein ganzheitliches und wissenschaftlich fundiertes Konzept, wie beim Kauf von Insektenschutzmitteln über den Wert von Insekten, den Rückgang der Insektenvielfalt und den eigenen Handlungsspielraum aufgeklärt werden kann.

Die sonnen GmbH (Wildpoldsried) stellt durch die Vernetzung und Steuerung vieler kleiner Batterieheimspeicher Primärregelleistung bereit.

Die Sulfotools GmbH (Darmstadt) macht die Clean Peptide Technology (CPT) marktreif. In diesem Prozess zur Peptidherstellung werden wasserlösliche Schutzgruppen eingesetzt, sodass auf giftige organische Lösemittel verzichtet werden kann.

Die Thüringer Energie- und Green-Tech-Agentur (Erfurt) entwickelte zusammen mit anderen Energieagenturen das interaktive Portal Kom.EMS, welches kommunale Verwaltungen bei Einführung, Verbesserung und Verstetigung ihres Energiemanagements unterstützt und 15 Prozent Einsparungen durch nicht-investive Maßnahmen ermöglicht.

Die Mikro-Dampfturbine MDT-300 der Turbonik GmbH (Dortmund) hat im Vergleich zu herkömmlichen Kleindampfturbinen eine extrem hohe Drehzahl und ist direkt über eine Welle an einen Generator gekoppelt. Damit erreicht sie einen um 40 Prozent erhöhten Wirkungsgrad gegenüber herkömmlichen Turbinen dieser Leistungsklasse.

Der Stromdienstleister Unterfränkische Überlandzentrale eG (Lülsfeld) erschließt Geothermie-Anlagen in neuen Baugebieten, bevor die Baugrundstücke verkauft werden. Den Bauherren werden diese Anlagen somit anschlussfertig zur Verfügung gestellt.

Die vilisto GmbH (Hamburg) bietet ein digitales und selbstlernendes Wärmemanagement für Nichtwohngebäude an. Dazu werden die Heizkörperthermostate „ovis“ eingesetzt, die über eine integrierte Anwesenheitserkennung verfügen. In Projekten wurde ermittelt, dass durch dieses Wärmemanagement durchschnittlich 25 Prozent der Heizenergie eingespart werden.

Die watttron GmbH (Freital) entwickelte cera2heat, ein neues Heizsystem für Thermoformprozesse zur Herstellung von Verpackungen wie Joghurtbechern. Damit lassen sich 30 Prozent Kunststoff und 30 Prozent Heizenergie einsparen.

Die Werner & Mertz GmbH (Mainz) entwickelte einen recycelfähigen Standbodenbeutel für flüssige Füllgüter. Der Beutel besteht zu 100 Prozent aus Polyethylen (einschließlich Ausgießöffnung und Deckel) und ermöglicht so ein vollständiges werkstoffliches Recycling.

Die Wieland-Werke AG (Vöhringen) änderten ihren Beizprozess für Kupferprodukte durch Einsatz einer Wasserstoffperoxidbeize, die NOx-Emissionen und Abwasseremissionen reduziert und große wirtschaftliche Vorteile erzielt.

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Quelle: BMU/BDI

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