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IKB: Im August stagnierten die Schrottpreise weitgehend auf Vormonatsniveau

Die Weltrohstahlproduktion zog bis Ende Juli 2019 um 4,6 Prozent an. Für das Gesamtjahr sieht die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information jedoch einen deutlich geringeren Zuwachs.

Chinas Stahlausstoß lag um neun Prozent über dem Vorjahreswert. Das Produktionsniveau in Europa sank um gut zwei Prozent, während es in Nordamerika um 1,7 Prozent anzog. In der Türkei musste infolge der geopolitischen Effekte ein Einbruch von gut zehn Prozent hingenommen werden – hier sieht IKB in den nächsten Monaten eine Besserung. In Deutschland wird im Gesamtjahr eine Tonnage von maximal 42 Millionen Tonnen erwartet. Das Produktionsniveau im Inland dürfte in der zweiten Jahreshälfte leicht anziehen. Umlenkungen von Lieferungen, die ursprünglich für den US-Markt bestimmt waren, stellen weiter ein potenzielles Absatzrisiko dar. Es besteht weiterhin Handlungsbedarf im Sinne von Safeguard-Maßnahmen.

Eine Belebung der Schrottpreise könnte bei einer anziehenden Nachfrage seitens der Türkei nach der Sommerpause erfolgen

Im Verlauf des August 2019 stagnierten die Schrottpreise weitgehend auf Vormonatsniveau. Lediglich Stahlaltschrott gab um durchschnittlich 5 Euro pro Tonne nach. Einzelne Stahlwerke haben im Sommer Stillstände von Öfen durchgeführt, was zu einem geringeren Schrottbedarf führte. Allerdings ist das Aufkommen bei den meisten Schrottsorten – vor allem auch bei Neuschrotten aus der Automobilindustrie – gesunken. Da die Baukonjunktur noch gut läuft, war der Anfall von Altschrotten weitgehend auf normalem Niveau. Die Eisenerz-Spotpreise gaben allerdings im August wieder nach. Sie bewegen sich nun wieder unter der Marke von 100 US-Dollar pro Tonne. Eine Belebung der Schrottpreise könnte bei einer anziehenden Nachfrage seitens der Türkei nach der Sommerpause erfolgen. IKB sieht jedoch nur geringe Preisaufschläge bis maximal 15 Euro pro Tonne bis Ende 2019.

Die leicht gesunkenen Spotmarktpreise für Eisenerz frei China nehmen etwas den Druck von den Stahlpreisen. Sie liegen allerdings rund 50 Prozent über dem Niveau vom Jahresanfang und dürften deshalb zu anziehenden Kontraktpreisen führen. Die europäischen Rohstahlpreise entwickelten sich weiter unterschiedlich: Die Preise für Warmbreitband gaben im Durchschnitt um 5 Euro pro Tonne entsprechend ein Prozent nach. Verzinkte Bleche reduzierten sich trotz nachgebendem Zinkpreis etwas geringer. Walzdraht gab dagegen etwas stärker nach. Bei den europäischen Stahlpreisen erwartet IKB ein leichtes Anziehen im vierten Quartal 2019 nach der Sommerpause. Insbesondere sind die Stahlhersteller bestrebt, die auch mittelfristig höheren Erzpreise weiterzugeben. Allerdings geht IKB davon aus, dass frühere amerikanische Lieferanten versuchen, ihre Lieferungen nach Europa auszuweiten. Daher dürfen die von der EU ergriffenen Schutzmaßnahmen vorerst nicht gelockert werden.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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