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Kupfer weiter im Aufwärtstrend – Preis erreicht Allzeithoch

Im ersten Quartal 2024 lag die Kupferminenproduktion sechs Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Betriebsstörungen, die die Minenproduktion im letzten Jahr belastet hatten, konnten größtenteils beseitigt werden und führten zusammen mit Kapazitätsausweitungen zu einem gesteigerten Output.

Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Die Output-Steigerung in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) betrug dabei 24 Prozent. Auch in anderen Regionen konnte die Minenproduktion stark erhöht werden: In Indonesien um 38 Prozent und in den USA um zehn Prozent. Dabei lag die Kapazitätsauslastung der Minen im ersten Quartal einen Prozentpunkt höher als im Vorjahresquartal. Die Raffinadeproduktion konnte im ersten Quartal globalweltweit um 5,3 Prozent gesteigert werden und wurde von China (+6,5 %) und der DRC (+34%) verantwortet. Die beiden Länder produzieren rund 54 Prozent der globalen Kupferraffinade. Der nur geringfügige Anstieg beim Rest der Welt von 0,2 Prozent fällt somit weniger ins Gewicht. Weiter rückläufig ist die Raffinadeproduktion jedoch in der EU.

Die Kupfer-Lagerbestände an der LME lagen Ende Mai 2024 mit 116.475 Tonnen nur geringfügig höher als zum Ende des Vormonats. An der SHFE hingegen stiegen die Bestände mit 11,6 Prozent stark an und lagen Ende Mai bei 321.000 Tonnen. Somit verzehnfachten sich die SHFE-Bestände im Vergleich zum Beginn des Jahres und erreichten ein Niveau wie zuletzt 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie. In den Lagerhäusern der Comex befinden sich gut 15.000 Tonnen Kupfer. Durch den Lageraufbau an der SHFE decken die Kupferbestände nun den Bedarf von gut 4,5 Tagen. In den ersten drei Monaten ist ein Angebotsüberhang bei Kupfer aufgelaufen, der aber im Laufe des Jahres in ein Defizit umschlagen könnte. Die Schließung der Cobre Mine in Panama und Engpässe bei Kupferkonzentrat bei den chinesischen Produzenten schüren die Angst vor einer Unterversorgung des Kupfermarktes.

Der Kupferpreis befindet sich seit Anfang 2024 im Aufwärtstrend und legte im Mai durchschnittlich um knapp sieben Prozent zu, nach einem Anstieg von gut neun Prozent im Vormonat. Der Preis kletterte Mitte des Monats über die 10.000 US-Dollar-Marke, die er zuletzt Anfang 2022 knackte, und erreichte am 20. Mai ein Allzeithoch von 10.800 US-Dollar pro Tonne. Der Preisanstieg ist getrieben von der generellen Erwartung einer Aufhellung der globalen Konjunktur. Kupfer als eines der wichtigsten Metalle für die Energiewende, die Elektromobilität und die Digitalisierung erfährt eine erhöhte Nachfrage. Zuletzt gab es Befürchtungen eines Versorgungsengpasses aufgrund der Minenschließung in Panama und eines Mangels von Kupferkonzentrat bei chinesischen Hütten. Diese Befürchtungen ließen den Kupferpreis in die Höhe schnellen.

Für den Kupferpreis erwartet die IKB bis Ende des dritten Quartals keine Steigerungen in dem Ausmaß der letzten Monate. Der Preis wird deshalb bei 10.000 US-Dollar pro Tonne mit einer Bewegung in einem Band von +700 US-Dollar pro Tonne um diese Marke gesehen.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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