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ELV-Verordnung: Zukunftsfragen der Autoverwerter

Der Europaabgeordnete Jens Gieseke führte letzte Woche in Ihlow nahe Emden ein aufschlussreiches Gespräch mit Vertretern der Recyclingverbände bvse, BDSV, VDM und EuRIC über zukünftige Herausforderungen und Chancen in der Automobilindustrie.

Die Diskussion, die beim Altautoverwerter Retek AG in Ihlow stattfand, bot Jens Giesecke MdEP, Berichterstatter für die ELV-Verordnung im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, einen Einblick in die drängenden Fragen der Branche. Das Treffen begann mit einem Überblick über die Positionen der anwesenden Verbände zur geplanten ELV-Verordnung. Giesecke versicherte den Vertretern der Recyclingverbände, dass ihre Anliegen nach der Europawahl und der Sommerpause intensiv behandelt werden.

Gieseke erläuterte, dass die aktuellen Herausforderungen der Automobilindustrie, darunter Fragen der Industrieemissionen und der Herstellerverantwortung, Teil eines breiteren Kontextes seien, der auch die Verkehrspolitik und die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien umfasse. Er betonte die Bedeutung von pragmatischen Lösungen, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll sind.

Die Vertreter der drei Recyclingverbände Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse), die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e.V. (BDSV), ebenfalls vertreten durch den Vorstand der Fachgruppe Autorückmontage (FAR), der Verband Deutscher Metallhändler und Recycler e.V. (VDM) und der europäische Recycling-Dachverband EuRIC nutzten die Gelegenheit, ihre Anliegen dem heimischen Europapolitiker vorzutragen.

Die Hauptforderungen der Verbände sind:

Die zukünftige Gesetzgebung soll die Abmeldung von Fahrzeugen nur ermöglichen, wenn ein Verwertungsnachweis vorliegt, um die illegale Abfallentsorgung einzudämmen. Die Recyclingverbände begrüßen dies ausdrücklich und unterstreichen die Bedeutung einer konsequenten Umsetzung und eines effektiven Vollzugs dieser Maßnahme.

Pressefoto: BDSV/VDM/bvse

Darüber hinaus fordern die Verbände, dass die Demontageanforderungen an die Autoverwerter sowohl ökologisch als auch ökonomisch vertretbar sein müssen. Besondere Beachtung muss den Arbeits- und Arbeitssicherheitsbedingungen bei Unfallfahrzeugen geschenkt werden. Zudem sollen die Hersteller verstärkt in die Verantwortung genommen werden, insbesondere was die Entsorgung und Wiederverwertung von Fahrzeugen betrifft. Verantwortlichkeiten sollen klar zugewiesen werden, um die Last nicht ausschließlich auf die Verwerter abzuwälzen. Die Verbände unterstreichen die Dringlichkeit dieser Maßnahmen vor dem Hintergrund der aktuellen Umweltbelastung durch nicht ordnungsgemäß verwertete Altfahrzeuge und der Notwendigkeit der Stärkung der Recyclingwirtschaft. Sie rufen alle betroffenen Akteure auf, konstruktiv zusammenzuarbeiten, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen und nachhaltige Lösungen zu finden.

Im Anschluss an die Diskussion erhielten die Teilnehmer eine Führung durch den Demontagebetrieb der Retek AG, um einen Einblick in den Prozess des Fahrzeugrecyclings zu erhalten. MdEP Jens Gieseke äußerte sich abschließend erfreut über den konstruktiven Austausch und betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Politik, Industrie und Recyclingverbänden, um gemeinsam zukunftsfähige Lösungen für die Herausforderungen der Automobilindustrie zu entwickeln. Es wurde vereinbart, den erfolgreich begonnenen Dialog fortzusetzen.

Quelle: BDSV, VDM, bvse (Gemeinsame Pressemitteilung)

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