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CO2-Abgabe für Müllverbrennung mit 3D-LiDAR exakt berechnen

Fachartikel von Dr. sc. Florian Petit, Gründer und Chief Experience Officer von Blickfeld, einem LiDAR-Spezialisten mit Hauptsitz in München.

Da seit 1. Januar 2024 bei der thermischen Abfallbehandlung mengenabhänge CO2-Emissionsgebühren anfallen, ist die genaue Erfassung der verbrannten Mengen wichtiger denn je. Mit Inkrafttreten der Novelle des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) zum 1. Januar 2024 wurde die thermische Abfallbehandlung Teil des Emissionshandels und kostet die Müllverbrenner bares Geld. Pro Tonne CO2 werden laut dem im Dezember 2023 beschlossenen Haushaltsfinanzierungsgesetz 45 Euro fällig, ab 2025 soll der Satz auf 55 Euro steigen und danach voraussichtlich in das europäische Emissionshandelssystem integriert und noch höher werden.

Um die Höhe der fälligen CO2-Zahlungen korrekt zu berechnen, ist es für die Betriebe unerlässlich, die Menge der verbrannten Abfälle möglichst genau zu messen. Denn wenn sie die Menge zu hoch einschätzen, leisten sie entsprechend zu hohe Zahlungen. Bewerten sie die Menge hingegen zu niedrig, sind gesetzliche Sanktionen vorgesehen wie Geldbußen, Nachzahlungen zu erhöhten Tarifen oder sogar die Sperrung des Kontos im nationalen Emissionshandelsregister.

Probleme mit der Mengenerfassung

Dr. sc. Florian Petit, Mitgründer und Chief Experience Officer (CXO) von Blickfeld (Foto: Blickfeld GmbH)

Bislang verlassen sich viele Entsorgungsbetriebe mangels geeigneter Technologien auf ungenaue Methoden der Müllbestandserfassung, wie etwa die Schätzung nach Augenmaß, das Zählen von angelieferten Lkw-Ladungen und periodisches Wiegen. Allerdings liegen selbst erfahrene Mitarbeitende oft daneben, wenn sie die Menge schätzen. Zählen oder Wiegen liefert zwar einen Überblick für den Zeitpunkt der Erfassung, aber keine jederzeit aktuell abrufbaren digitalen Daten. Daher kennen die Betriebe zwischen den Messungen derzeit ihren tatsächlichen Müllbestand nicht. Dementsprechend können sie auch nicht präzise angeben, wie viel sie davon verbrannt haben und wie hoch die dafür anfallenden CO2-Gebühren sind. Mit 3D-LiDAR-Technologie (Light Detection and Ranging) steht nun eine Lösung bereit.

3D-LiDAR liefert exakte Bestandsdaten

Visualisierung des Laser-Scans. In Wirklichkeit arbeitet LiDAR mit unsichtbaren Laserpulsen (Foto: Blickfeld GmbH)

Die 3D-LiDAR-Lösung von Blickfeld erfasst das Volumen beliebig großer Abfallberge, indem sie deren Oberfläche mit Laserpulsen zentimetergenau scannt und aus den Ergebnissen den Bestand mithilfe einer integrierten Software präzise berechnet. Die Bestandsinformationen übertragen sie automatisch in die Abfallwirtschaftssysteme. Da die Messungen beliebig häufig erfolgen können, typischerweise ein- oder zweimal pro Tag, aber bei Bedarf auch jederzeit auf Abruf oder im Sekundentakt, wissen die Entsorgungsbetriebe damit jederzeit, wie viel Müll sie genau verbrennen und somit, wie hoch die CO2-Abgabe angesetzt werden muss. Gegenüber zuständigen Behörden wie Zertifizierungsorganisationen und staatliche Umweltschutzagenturen können sie anhand dieser Daten die Korrektheit der getätigten Abgaben jederzeit belegen.

Weitere wirtschaftliche Vorteile

LiDAR-Ergebnisse werden als Punktwolken dargestellt. Jeder Punkt stellt einen Abstandswert dar; aus der Summe der Punkte wird das Volumen berechnet (Foto: Blickfeld GmbH)

Doch die Vorteile von Echtzeit-Bestandsdaten gehen weit über den Aspekt der genauen Berechnung der CO2-Abgaben hinaus. Sie ermöglichen allgemein effizientere und wirtschaftlichere Prozesse in der Abfalldisposition. Entsorgungsunternehmen können ihre Ressourcen besser einschätzen und Kapazitäten optimal ausschöpfen. Dies hilft nicht nur bei der besseren Planung des Durchsatzes, sondern auch bei der standortübergreifenden Optimierung interner Logistikprozesse. Außerdem verfügen Buchhaltung und Logistik damit über eine verlässliche Datenquelle und können so ihren Berichtspflichten mit weniger Aufwand optimal nachkommen.

Mehrfacher Nutzen, einfach erreichbar

Der etwa handtellergroße Smart LiDAR Qb2 ist dank Software on-Device besonders einfach zu betreiben (Foto: Blickfeld GmbH)

Mit der Ausweitung der CO2-Emissionsgebühren auf die thermische Abfallbehandlung ist für die Müllverbrennungsunternehmen neben der allgemeinen Effizienzsteigerung ein weiterer schwerwiegender Grund hinzugekommen, ihre Bestände durch LiDAR-Technologie präzise zu überwachen. Besonders einfach lässt sich dabei mit dem Smart LiDAR Qb2 von Blickfeld profitieren, bei der erstmals die Software in das Gerät integriert ist und externe Computer somit für die Datenanalyse überflüssig werden. Strom und Daten laufen über dieselbe Leitung (Power-over-Ethernet), daher werden nur wenige Kabel benötigt. Dadurch sind Installation und Betrieb sind besonders einfach. Ein robustes Gehäuse mit Wasser- und Staubschutz nach IP67 macht die Blickfeld-Lösung besonders geeignet für den Einsatz in anspruchsvollen, rauen Umgebungen wie Abfallbehandlungsanlagen.

Über Blickfeld

“Capturing the real world for a smarter, safer and more efficient future”

Blickfeld gestaltet die Zukunft mit innovativer LiDAR-Technologie für die Analyse, Optimierung und Automatisierung der Welt. Die Technologie umfasst LiDAR-Sensoren, die 3D-Daten liefern, und eine benutzerfreundliche Perzeptionssoftware, welche diese Daten in verwertbare Echtzeit-Informationen umwandelt.

LiDAR-Technologie von Blickfeld ermöglicht eine Vielzahl zukunftsweisender Anwendungen, beispielsweise zur Volumenerfassung, zur datenschutzkonformen Personenzählung, zur Verbesserung von Sicherheitssystemen und zur Entwicklung autonomer Funktionen in Smart-Mobility-Lösungen. Die unterschiedlichsten Akteure profitieren davon, etwa Bergbauunternehmen, Landwirte, Tourismusstandorte, Flughäfen, Event-Veranstalter, Kraftwerksbetreiber oder Recyclingunternehmen.

Basierend auf zahlreichen Patentfamilien, erfüllen die LiDAR-Lösungen von Blickfeld höchste Anforderungen an Leistung, Kosten, Größe und Skalierbarkeit. Mit dem Qb2 hat Blickfeld als erstes Unternehmen einen Smart LiDAR für Industrieanwendungen im Portfolio, bei dem die Perzeptionssoftware vollständig in den kompakten Sensor integriert ist.

Die Blickfeld GmbH, 2017 in München gegründet, betreibt Niederlassungen in den USA und China. Als Start-up wird Blickfeld finanziell unterstützt von Bayern Kapital, Continental, Fluxunit – ams Osram Ventures, High-Tech Gründerfonds, New Future Capital (NFC), Tengelmann Ventures und UVC Partners.

Autor/Quelle: Dr. sc. Florian Petit, Blickfeld GmbH

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