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DPP-Mitgliederversammlung und DPP-Forum 2023 in Frankfurt

Am 9. Oktober 2023 fand in Frankfurt am Main die jährliche Mitgliederversammlung der Deutschen Phosphor-Plattform DPP e.V. statt.

Neben der Vorstellung des Geschäfts- und Finanzberichtes, der Diskussion über das aktuell in Bearbeitung befindliche DPP-Politikmemorandum und den DPP-Förderpreis, stand in diesem Jahr die Vorstandswahl im Mittelpunkt der Versammlung. Der Vorstand der DPP wird für eine Dauer von zwei Jahren von den Mitgliedern gewählt.

Der neue siebenköpfige Vorstand setzt sich wie folgt zusammen (in alphabethischer Reihenfolge):

  • Simone Apitz, Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
  • Daniel Frank, Dechema e.V.
  • Burkhard Hagspiel, SWW Wunsiedel GmbH
  • Matthias Hoger, Veolia Klärschlammverwertung Deutschland GmbH
  • Christian Kabbe, EMG EasyMining Germany GmbH
  • Dr. Diedrich Steffens, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Rudolf Turek, MSE Mobile Schlammentwässerungs GmbH
Neu gewählter Vorstand der Deutschen Phosphor-Plattform DPP e.V. der Legislaturperiode 2023-2025 mit der Geschäftsführerin. Hintere Reihe (von links): Burkard Hagspiel, Matthias Hoger, Dr. Daniel Frank, Dr. Rudolf Turek. Vordere Reihe (von links): Prof. Dr. Diedrich Steffens, Simone Apitz, Dr. Christian Kabbe, Tabea Knickel (Foto: Deutsche Phosphor-Plattform DPP e.V.)

Auf Vorschlag der neu gewählten Vorstände ernannten die Mitglieder Simone Apitz zur ersten Vorsitzenden, Matthias Hoger zum stellvertretenden Vorsitzenden und Prof. Dr. Diedrich Steffens zum Kassenwart. Am darauffolgenden Tag, dem 10. Oktober, fand das DPP-Forum unter dem Titel „Stillstand oder Fortschritt!?“ als hybride Veranstaltung statt und bot die Gelegenheit, sich zu den aktuellen Themen auszutauschen.

Die Fachvorträge der Veranstaltung boten ein weites thematisches Spektrum. Im ersten Block wurden die Teilnehmenden über die aktuellen Hintergründe informiert, warum heute und zukünftig Phosphorrückgewinnung eine bedeutende Rolle spielt bzw. spielen wird. Es wurde aufgezeigt, wie relevant die Marktkonzentration in der primären Phosphatproduktion ist, inwieweit von Landwirten recycelte Düngemittel akzeptiert werden und warum wir Recyclingphosphate benötigen.

Weiterhin wurde der aktuelle Stand der Dinge zu den möglichen Wegen des P-Recyclings dargestellt: In einem Impulsvortrag wurden Ergebnisse des Projektes „nureg4org“ vorgestellt, das sich mit dem Einsatz von Nährstoffrezyklaten im Ökolandbau befasst hat. Außerdem wurden Ergebnisse aus dem Refoplan-Vorhaben EvKK – „Evaluierung verfügbarer Kapazitäten thermischer Klärschlammbehandlung sowie zur Phosphorrückgewinnung“ als ein Soll-Ist-Vergleich für die Perspektive 2029 dargestellt.

Flankierende Maßnahmen zu den gesetzlichen Pflichten der Phosphorrückgewinnung wurden im Programmblock 3 vorgetragen. Zur Berichtspflicht wurde die Bewertung und Vereinheitlichung der Konzepte von Kommunen dargestellt. Als Beispiel für die Förderung von Kommunen im Thema Phosphorrückgewinnung wurde aufgezeigt, wie das Bundesland Hessen seine Kommunen fördert. Danach wurden die Herausforderungen bei der Ökobilanzierung des Phosphorrecyclings aus Abwasser und Klärschlamm aufgezeigt und mit den Teilnehmenden diskutiert.

Preisverleihung des Förderpreises der Deutschen Phosphor-Plattform DPP e.V. 2023, von links: Prof. Dr. Diedrich Steffens (JLU Gießen & DPP-Vorstand), Preisträger Jannik Mühlbauer (TU Dresden), Gregor Timmerhaus (Remondis TetraPhos GmbH) (Foto: Deutsche Phosphor-Plattform DPP e.V.)

Anschließend fand die Preisverleihung des DPP-Förderpreises statt: Die Deutsche Phosphor-Plattform DPP e.V. verleiht in diesem Jahr erstmalig einen Förderpreis für eine Abschlussarbeit auf dem Gebiet des Phosphorrecyclings. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro verbunden, welches in diesem Jahr vom DPP-Mitglied Remondis TetraPhos GmbH gesponsert wurde. DPP-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Diedrich Steffens verlieh stellvertretend für das Auswahlkomitee den DPP-Förderpreis an den Preisträger Jannik Mühlbauer (TU Dresden), der mit seiner Abschussarbeit zum Thema „Labortechnische Untersuchungen zur thermochemischen Klärschlammbehandlung“ überzeugen konnte. Nach der Preisübergabe stellte Mühlbauer seine Arbeit den Teilnehmenden vor.

Im vierten Programmblock mit dem Titel „P-Rezyklate – Produkte für den Markt“ wurden im ersten Vortrag Thesen zur Überwindung von Markteintrittsbarrieren vorgestellt, gefolgt von einem Vortrag zur Produktkonfektionierung. Es folgten Kurzreferate zu den Arbeiten der DPP im laufenden Jahr: Zunächst stellte Onno Seitz Änderungsvorschläge für die Düngemittelverordnung vor, die der DPP-Arbeitskreis Landwirtschaft erarbeitet hat. Danach stellte Tabea Knickel die Inhalte der Entwurfsfassung des DPP-Politikmemorandums zur Phosphorrückgewinnung 2023 vor.

Die tags zuvor wiedergewählte erste Vorsitzende der DPP, Simone Apitz, stellte zum Schluss der Veranstaltung allen Teilnehmenden die Leitfrage des diesjährigen DPP-Forums: „P-Recycling – Stillstand oder Fortschritt?!“, wobei die Mehrheit der Anwesenden im Saal, diese mit „Fortschritt“ beantwortete. Auch wenn dies von Simone Apitz positiv aufgefasst wurde, teilte sie den Teilnehmenden aber auch ihre Besorgnis über das nur langsame Vorankommen mit und appellierte an alle Akteure: „Leiten Sie weiterhin engagiert Schritte zur Umsetzung der Phosphorrückgewinnung ein. Das Thema muss weiterhin breit diskutiert werden, um alle Verantwortlichen anzusprechen und das Netzwerk zu vergrößern. Denn auch heute bestehen noch viele Fragen, die beantwortet und Hemmnisse, die abgebaut werden müssen. Nur durch entschiedenes Handeln kann die Umsetzung zu einer nachhaltigen Phosphorwirtschaft gelingen.“

Quelle: Deutsche Phosphor-Plattform DPP e.V.

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