Anzeige

Fortsetzung der Bodenbildung bei den europäischen Schrott- und Stahlpreisen

Bis Ende Juli lag die Weltrohstahlproduktion im Jahr 2023 nur noch leicht unterhalb des Vorjahreszeitraums, die Produktion im Monat Juli überstieg sogar diejenige des Vorjahresmonats um 6,6 Prozent. Hervorzuheben sind die weiterhin regional stark unterschiedlichen Entwicklungen.

Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Während die Produktion in China in den ersten sieben Monaten den Vorjahreswert um 2,5 Prozent und in Indien um 9,0 Prozent überstieg, zeigte sie sich in den meisten anderen Ländern weiterhin teils deutlich rückläufig. In Deutschland betrug das Minus in der Stahlproduktion 4,6 Prozent, wesentlich getrieben durch den Rückgang beim Elektrostahl um 13,5 Prozent. Weiterhin belasten die schwache Nachfrage aus Industrie und Bauwirtschaft sowie die hohen Strompreise. Für das Gesamtjahr rechnet die IKB nur noch mit einem Produktionsanstieg von einem Prozent, gebremst durch Entwicklung in China, dessen Konjunktur schwächer ausfällt, als erwartet.

Die Preise sowohl für Altschrott als auch Neuschrott gingen im August 2023 nochmals leicht zurück. Saisoneffekte und die weiterhin schlechte Auftragslage der meisten Stahlwerke sorgten für den Preisrückgang, der durch ein anziehendes Exportgeschäft nach Fernost, insbesondere nach Indien, und eine leicht steigende Importnachfrage aus der Türkei gedämpft wurde. Auch das Schrottangebot ist aufgrund der geringen Bautätigkeit und damit verbundenen geringeren Abbrüchen gering. Insofern ist bei anziehender Exportnachfrage in den nächsten Wochen mit keinem weiteren signifikanten Preisrückgang zu rechnen. Bei weiterhin schwacher Konjunktur, insbesondere im Bausektor, sind allerdings auch keine großen Preissprünge zu erwarten.

Die schwache Konjunktur beeinflusste auch im August die Entwicklung der Stahlpreise negativ. Der Preis für Warmbreitband sank im Monatsmittel gegenüber dem Vormonat um vier Prozent, während sich der Preis für Walzdraht zum Monatsende gegenüber Ende Juli unverändert zeigte, mit leichter negativer Entwicklung im Monatsmittel. Der Preis für verzinkte Bleche verringerte sich bei rückläufigen Zinknotierungen im Durchschnitt leicht um ein Prozent. Die Eisenerzpreise sind im August im Mittel um zwei Prozent gefallen, zogen in der zweiten Monatshälfte aber bereits wieder an, sodass zum Monatsende ein leichtes Plus gegenüber Ende Juli zu verzeichnen war. Die Kokskohlepreise stiegen im Vergleich zum Vormonat sogar um zehn Prozent, nachdem diese seit März 2023 rückläufig waren. Bei einer weiter anhaltend schwachen Konjunktur sieht die IKB für den weiteren Jahresverlauf eine Fortsetzung der Bodenbildung bei den europäischen Schrott- und Stahlpreisen. Eine nachhaltige Preisumkehr erwartet die IKB in der ersten Jahreshälfte 2024.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

Anzeige

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation