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Die Preise für sowohl Altschrott als auch Neuschrott gingen im Mai 2023 zurück

Die IKB Deutsche Industriebank AG sieht bis in den Herbst keine nennenswerte Erholung.

In den ersten vier Monaten des Jahres 2023 war die Weltrohstahlproduktion 0,3 Prozent geringer als im Vorjahr und lag bei 622,7 Tonnen. Die Volumina in der EU und in der Türkei waren um 10,2 beziehungsweise 21,3 Prozent rückläufig. In China fiel die April-Produktion 1,5 Prozent geringer aus als im Vorjahr; in den ersten vier Monaten konnte aber ein Produktionszuwachs um 4,1 Prozent realisiert werden.

Das ist der neuesten IKB Rohstoffpreis-Information zu entnehmen. In China wird auch in diesem Jahr die Rohstahlproduktion wahrscheinlich nicht über dem Vorjahreswert liegen: Produktionseinschränkungen sollen geplant sein, um den Emissionsausstoß zu beschränken. Für das Gesamtjahr rechnet die IKB nur noch mit einem Produktionsanstieg von ein Prozent. Europa und die USA können aufgrund der schwierigen konjunkturellen Situation die chinesischen Mengen nicht ausgleichen.

Die Preise für sowohl Altschrott als auch Neuschrott gingen im Mai 2023 zurück. Der durchschnittliche Preisrückgang bei den Altschrotten war mit knapp 50 Euro pro Tonne etwas größer als derjenige bei den Neuschrotten (-38 €/t). Die Schrottexporte waren im Vorfeld der türkischen Präsidentschaftswahlen rückläufig bei fallenden Preisen. Auch für den weiteren Jahresverlauf wird nicht mit einem starken Anstieg der Preise gerechnet; insbesondere bei den Betonstahlproduzenten ist die Stimmung aufgrund der schwachen Baukonjunktur getrübt. Auch das Schrottangebot ist aufgrund der geringen Bautätigkeit und damit verbundenen geringeren Abbrüchen reduziert.

Die schwächelnde Konjunktur hatte im Mai diesen Jahres Auswirkungen auf die Stahlpreise. Diese waren im Mai weiter rückläufig. Der Preis für Warmbreitband ging durchschnittlich um 53 Euro pro Tonne im Vergleich zum Vormonat zurück; auch die Preise für Walzdraht und verzinkte Bleche verringerten sich. Der Preisrückgang bei Walzdraht fiel mit vier Prozent aber etwas geringer aus als der für Warmbreitband und Walzdraht (beide -6 %). Die Eisenerzpreise sind im Mai um elf Prozent gefallen, nachdem seit Anfang des Jahres ein Preisanstieg zu beobachten war. Auch die Kokskohlepreise gaben weiter nach; im Vergleich zum Vormonat um 16 Prozent, nachdem diese bis Ende März angestiegen waren. Bei einer weiter anhaltenden schwachen Konjunktur sieht die IKB bis in den Herbst keine nennenswerte Erholung der europäischen Schrott- und Stahlpreise.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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