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Edelmetallrecycling: Heraeus Precious Metals baut Standort Hanau aus

Die Erweiterung ist Teil eines weltweiten Expansionsprogramms der Recyclingstandorte in Höhe von 300 Millionen Euro. Durch den Ausbau der Kapazitäten werden mehr als 20 neue Arbeitsplätze am Hauptsitz Hanau geschaffen.

Heraeus Precious Metals erweitert seine Recyclingkapazitäten in Deutschland durch eine 35-Millionen-Euro-Investition. Am Hauptsitz in Hanau betreibt das Unternehmen bereits eine der weltweit größten Edelmetallscheideanstalten für das Recycling von Platingruppenmetallen (PGM). Hier entstehen bis 2026 mehrere zusätzliche Produktionslinien, die die Kapazitäten für das Edelmetallrecycling deutlich steigern werden, kündigt Heraeus an: In den neuen Produktionslinien werden elektrolytische Verfahren eingesetzt, die den Chemikalieneinsatz reduzieren und die Ausbeute der Prozesse weiter erhöhen sollen. Dank modernster Produktionsprozesse und durch effektive Batch-Management-Systeme werden Produktqualität und Betriebseffizienz gleichermaßen gesteigert.

Foto: Heraeus Precious Metals

Platingruppenmetalle, zu denen Platin, Palladium, Rhodium, Iridium, Ruthenium und Osmium gehören, sind aus unserer heutigen Welt nicht wegzudenken. Sie werden aufgrund ihrer besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften in vielen Bereichen, zum Beispiel als Katalysatoren zur Abgasreinigung, zur Herstellung von „grünem“ Wasserstoff, zur Produktion von Düngemitteln oder als Medikament in der Krebstherapie eingesetzt. Angesichts ihrer begrenzten Verfügbarkeit und den hohen CO2-Emissionen bei der Gewinnung und Verarbeitung ist es unerlässlich, Edelmetalle im Kreislauf zu halten und sie aus Altmaterialien rückzugewinnen. Im Vergleich zu Primärmaterial aus Minen haben recycelte Platingruppenmetalle einen bis zu 98 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck. Darüber hinaus hat der nasschemische Prozess, der in Hanau zum Einsatz kommt, den niedrigsten CO2-Fußabdruck der Recyclingverfahren für Platingruppenmetalle.

Die Nachfrage nach recycelten Materialien und Kreislauflösungen nimmt ständig zu, nicht zuletzt getrieben von steigendem Umweltbewusstsein, welches Anwendungen wie „grünem“ Wasserstoff Auftrieb gibt. Aber auch das Bestreben der EU, unabhängiger bei kritischen Rohstoffen zu werden, spielt eine große Rolle. „Wir sind davon überzeugt, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren noch weiter steigen wird. Nur gemeinsam können Primärmaterial aus Minen und Sekundärmaterial aus dem Recycling den globalen Bedarf decken“, erklärt Marius Vigener, kommerzielle Leitung Business Line Chemicals bei Heraeus Precious Metals. „Unsere Anlagen sind auf dem höchsten Stand der Technik. Wir gewinnen Edelmetalle aus Altmaterialien quasi vollständig zurück“, ergänzt Christian Mock, technische Leitung Business Line Chemicals bei Heraeus Precious Metals. „Die Investition am Standort Hanau ermöglicht es uns, insbesondere der steigenden Nachfrage in Europa gerecht zu werden.“

In den vergangenen Jahren verzeichnete Heraeus Precious Metals ein starkes Wachstum an seinen acht Recyclingstandorten weltweit. Die Erweiterung in Hanau ist Teil eines weltweiten Expansionsprogramms in Höhe von rund 300 Millionen Euro. Im letzten Jahr begann der Ausbau der Recyclingkapazitäten in Wartburg, Tennessee/USA und Santa Fe Springs, Kalifornien/USA. Auch in China wird kontinuierlich investiert: Im Jahr 2018 eröffnete das Unternehmen in Nanjing die angeblich modernste Edelmetallfabrik weltweit. Im Februar 2022 gründete Heraeus Precious Metals gemeinsam mit BASF ein Joint Venture, das Edelmetalle aus verbrauchten Fahrzeugkatalysatoren rückgewinnen wird. Das neue Unternehmen wird derzeit im chinesischen Pinghu errichtet.

Foto: Heraeus Precious Metals

Das Thema Nachhaltigkeit hat für Heraeus Precious Metals nicht nur mit Blick auf das Edelmetallrecycling eine besondere Bedeutung: Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, ab 2025 CO2-neutral zu arbeiten und ab 2033 vollständig auf den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verzichten. Schon heute stammen den Angaben zufolge 63 Prozent des weltweiten Strombedarfes aus erneuerbaren Quellen. Bis 2025 soll dieser Wert auf 100 Prozent ansteigen. Die neuen Recycling-Anlagen in Hanau sollen ebenfalls zukünftig mit „grünem Strom“ betrieben werden.

Quelle: Heraeus Precious Metals

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