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Aluminium: Bis 2027 sind mindestens 14 Millionen Tonnen Recyclingaluminium notwendig

Die weltweite Primäraluminiumproduktion stieg bis Ende Oktober 2022 um 1,3 Prozent an. Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Erwartet wird für das Gesamtjahr eine Erzeugung von 68,1 Millionen Tonnen Primäraluminium sowie gut 13 Millionen Tonnen Recyclingaluminium.

Die chinesische Aluminiumproduktion liegt zurzeit um drei Prozent höher als im Vorjahr, nachdem sie im Januar den Vorjahreswert noch um acht Prozent unterschritt. Die westeuropäische Produktion sank um 11,7 Prozent, diejenige in der ehemaligen GUS ging um 1,3 Prozent zurück. Die Erzeugung in Nordamerika verminderte sich um rund vier Prozent. Die Produktion von Alumina stieg bis Ende Oktober nur um knapp 0,5 Prozent; der Anstieg in China betrug 4,7 Prozent. Die Aussichten für den Aluminiumverbrauch in allen Abnehmerbereichen sind unverändert positiv: Der Trend zum Leichtbau hält an, auch bei Renewables wird mehr Aluminium eingesetzt. Bis 2027 erwartet die IKB einen Anstieg auf einen globalen Primäraluminiumausstoß von 71,5 Millionen Tonnen.

Die Lagerbestände von Primäraluminium an der LME haben sich nach einem Anstieg im Sommer wieder auf 501.000 Tonnen zurückgebildet. An der SHFE sanken diese deutlich auf 110.000 Tonnen. In den Lagern der Comex befinden sich dagegen nur noch 18.000 Tonnen. Die LME-Bestände an der Recyclinglegierung machen lediglich 2.020 Tonnen aus. Die Vorräte entsprechen dem Gesamtverbrauch (Primär- und Recyclingaluminium) von unter drei Tagen.

Die Nachfrage wächst weiter

Der Trend zum Leichtbau und die Notwendigkeit zur Gewichtsreduktion bei E-Vehicles, um das zusätzliche Gewicht der Batterie zu kompensieren, sind Gründe hierfür. Nachfrageimpulse kommen zudem aus anderen Sektoren wie Bau, Maschinenbau und Verpackungen. Bis 2027 sind neben der höheren Primärproduktion mindestens 14 Millionen Tonnen Recyclingaluminium notwendig.

Der Preis für Primäraluminium oszillierte im November 2022 zwischen 2.200 und 2.400 US-Dollar je Tonne. Der Durchschnittspreis im November lag um rund 95 US-Dollar pro Tonne über dem des Vormonats. Dagegen ging die investive Nachfrage stark zurück: Die Zahl der Handelskontrakte sank um über ein Viertel. Für das Jahr 2022 insgesamt sieht die IKB ein Angebotsdefizit von bis zu 1,5 Millionen Tonnen Primär- und Recyclingaluminium. Einige Analysten erwarten sogar eine noch größere Angebotslücke. Bei steigender Nachfrage dürfte sich auch im Jahr 2023 erneut ein Defizit ergeben. Bis Ende Q1 2023 erwartet die IKB daher eine Preisbewegung für Primäraluminium um die Marke von 2.600 US-Dollar pro Tonne mit einem Band von +500 US-Dollar pro Tonne. Die Notierung von Recyclingaluminium an der LME dürfte sich dagegen um rund 500 US-Dollar pro Tonne unter diesen Werten bewegen.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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