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Kupfer: Die Recyclingproduktion stagnierte aufgrund des geringen Schrottangebots

Die globale Kupferminenproduktion konnte die Förderung bis Ende Februar 2021 um 3,5 Prozent ausweiten, obwohl Chile und Peru noch nicht auf Normalniveau abbauen. Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information.

Die Kapazitätsauslastung der Kupferminen reduzierte sich um 0,6 Prozent. Indonesien verbuchte einen Rekordzuwachs nach der Erschließung neuer Schichten in der Grasberg-Mine, aber auch die Demokratische Republik Kongo und die Mongolei erhöhten die Förderung deutlich. Die Raffinadeproduktion zog bei einer um 0,6 Prozent höheren Kapazitätsauslastung um 2,9 Prozent an, wobei die Recyclingproduktion aufgrund des geringen Schrottangebots stagnierte, aber durch höhere Primärproduktion überkompensiert wurde. Der Anstieg im weltweiten Verbrauch betrug 1,7 Prozent.

Erholung beim Verbrauch resultierte primär aus China. Jedoch wird auch in anderen Regionen (USA, EU, Japan) ein Verbrauchsanstieg gesehen. Der bisher entstandene Angebotsüberschuss von knapp 130.000 Tonnen dürfte bis Jahresende 2021 abgebaut werden und voraussichtlich in ein Defizit übergehen. Die Kupfervorräte an der LME reduzierten sich im Laufe des Mai 2021 auf rund 122.000 Tonnen. Dagegen stabilisierten sich die Lagerbestände an der SHFE bei rund 208.000 Tonnen, während sich diese an der Comex reduzierten (61.000 Tonnen). Im dritten Quartal 2021 erwartet die IKB einen weiteren Abbau der Bestände, der vor allem in den asiatischen Lagerhäusern erfolgen dürfte.

Ein balancierter Markt würde eine erhebliche Steigerung der Minenproduktion erfordern

Die derzeit schwächere Förderung in Chile und Peru unterstützt dies. Ein Großteil der Volumina dient der Absicherung von Finanztransaktionen. Die weltweiten Vorräte reichen für den Bedarf von gut fünf Tagen. Nach dem Angebotsdefizit von 560.000 Tonnen im Jahr 2020 erwartet die IKB auch für das Gesamtjahr 2021 trotz anziehender Produktion ein erneutes Angebotsdefizit von rund 100.000 Tonnen. Ein balancierter Markt würde eine erhebliche Steigerung der Minenproduktion erfordern.

Der Kupferpreis sprang seit Jahresbeginn 2021 um über 2.000 US-Dollar pro Tonne nach oben. Im gesamten Jahresverlauf 2021 kommen Nachfrageimpulse vor allem aus der Automobil- und Elektroindustrie. Die Haupttreiber sind das verschärfte Klimaziel der EU und die angestrebte Energiewende verbunden mit dem Kohle- und Atomausstieg. In der Automobilindustrie wird der Trend zur E-Mobility verstärkt durch den Trend zum autonomen Fahren und einem vermehrten Elektronikeinsatz im Pkw. Noch geht die IKB von einer sich 2021 weiter normalisierenden Kupferminenproduktion aus, was preisdämpfend wirken dürfte. Preisentspannend wirkte sich im Mai 2021 die Entwicklung der investiven Nachfrage aus: Die Zahl der Handelskontrakte sank um 21,5 Prozent. Bis Ende Q3 2021 wird ein Preisniveau von 9.500 US-Dollar pro Tonne mit einer Bewegung in einem Band von +1.200 US-Dollar pro Tonne um diese Marke erwartet.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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