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Die Schrottpreise zogen im Verlauf des Mai 2021 nochmals kräftig an

Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Bis Ende April 2021 expandierte die Weltrohstahlproduktion um 13,7 Prozent. Für das Gesamtjahr wird ein deutlich geringerer Zuwachs gesehen, da hier im Vergleichszeitraum der Lockdown in China erfolgte.

Chinas Stahlausstoß lag um 15,8 Prozent über dem Vorjahreswert. Das Land dürfte erneut über eine Milliarde Tonnen Rohstahl erzeugen, welche primär im Inland verbleiben. Das Produktionsniveau in der EU zog um 11,6 Prozent an, dasjenige in den USA erhöhte sich um 2,8 Prozent. In der Türkei stieg der Ausstoß um 17 Prozent. In Deutschland erwartet die IKB nach dem Anstieg von neun Prozent insgesamt eine Tonnage von 39 bis 40 Millionen Tonnen. Bei der gesamten Prognose wird für 2021 weltweit nicht von einem erneuten Lockdown im Verarbeitenden Gewerbe infolge der Corona-Pandemie ausgegangen. Unsicherheiten sieht die IKB in Europa derzeit vor allem für Spanien und Frankreich. Insgesamt ist die europäische Marktversorgung in Q2 2021 weiter knapp.

Die Stahlwerke verfügen weiter über gut gefüllte Orderbücher  

Im Verlauf des Mai 2021 zogen die Schrottpreise nochmals kräftig an. Durchschnittlich betrug der Anstieg rund 30 Euro pro Tonne gegenüber dem Vormonatsniveau. Die deutschen Stahlwerke verfügen weiter über gut gefüllte Orderbücher. Zudem kommen Impulse aus dem Exportgeschäft. Auch ist das Aufkommen bei etlichen Schrottsorten immer noch knapp, was den Neuschrottsorten einen leicht stärkeren Auftrieb bescherte. Da die Stahlwerke in der Türkei deutlich höhere Verkaufspreise durchsetzen konnten, schlug dies auch auf die Schrottpreise durch. Die Eisenerz-Spotmarktpreise erreichten am 10. Mai 2021 einen Rekordwert von 239 US-Dollar pro Tonne, um zum Monatsende auf 190 US-Dollar zurückzufallen. Im Juni 2021 wird eine Seitwärtsbewegung der Schrottpreise auf dem jetzigen Niveau und eine Entspannung im Juli und August erwartet. Die gute Auftragslage vieler Stahlwerke erlaubte bei extrem knappem Angebot im Mai weitere kräftige Preisanhebungen.

Der Höhenflug der Spotmarktpreise für Eisenerz frei China hat sich im Vorjahresvergleich verdoppelt. Der daraus resultierende Margendruck auf die Stahlpreise hat sich allerdings nach dem Abfallen am Monatsende leicht entspannt. Die Preise für Warmbreitband zogen im Durchschnitt um gut 160 Euro pro Tonne an, wobei eine Differenz von 135 Euro pro Tonne zwischen Monatsanfang und Monatsende lag. Verzinkte Bleche erhöhten sich bei anziehendem Zinkpreis im Mittel um 190 Euro pro Tonne. Walzdraht verteuerte sich dagegen im Monatsmittel um 7,6 Prozent. Bei den europäischen Stahlpreisen erwartet die IKB den Höhepunkt der Spotpreise um die Jahresmitte 2021, die Kontraktpreise für das zweite Halbjahr dürften im Vergleich zum ersten Halbjahr um bis zu 50 Prozent anziehen. Eine nachhaltige Preisumkehr wird in der ersten Jahreshälfte 2022 erwartet, es sei denn, die Safeguard-Maßnahmen der EU würden kurzfristig komplett aufgehoben.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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