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Aluminium: Positive Aussichten für den Einsatz in den Abnehmerbereichen

Die weltweite Primäraluminiumproduktion lag bis Ende Oktober 2020 um 2,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Die IKB Deutsche Industriebank AG erwartet in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information im Gesamtjahr 2020 eine leicht höhere Erzeugung auf bis zu 65 Millionen Tonnen sowie elf Millionen Tonnen Recyclingaluminium.

China überschreitet derzeit das Niveau seiner Vorjahresproduktion um knapp 4 %. Auch in der Golfregion erfolgte ein Anstieg um 4 %. In Europa insgesamt war eine leicht geringere Produktion zu beobachten. In Nordamerika zog die Erzeugung trotz der Corona-Pandemie etwas an, während sich der seit Jahren rückläufige Trend in Lateinamerika weiter fortsetzte. Die Aussichten für den Aluminiumeinsatz in den Abnehmerbereichen sind weiter positiv: Der Trend zum Leichtbau – nicht nur in der 2020 schrumpfenden Automobilindustrie – sichert einen zukünftigen Absatzanstieg. Der Bereich Aerospace dürfte allerdings bis 2023 sehr verhaltene Impulse geben.

Die Lagerbestände von Primäraluminium an der LME haben sich auf 1,37 Mio. t zurückgebildet: An der SHFE sanken diese leicht auf 220.000 t. In den Lagern der Comex befinden sich dagegen nur 46.000 t. Damit ist aber immer noch eine sehr gute Versorgung gegeben. Die LME-Bestände an Recyclinglegierungen machen lediglich 5.140 t aus. Die Vorräte entsprechen dem Gesamtverbrauch (Primär- und Recyclingaluminium) von knapp 8 Tagen. Mittelfristig dürften vor allem in China, aber auch in anderen Regionen, weitere Kapazitäten für Recyclingaluminium zur langfristigen Versorgungssicherheit aufgebaut werden. Dies ist auch unter Nachhaltigkeitsaspekten sinnvoll. Bis zum Jahresende 2020 dürfte sich der Lagerabbau bei Primäraluminium weiter fortsetzen. Dies dürfte dann auch im ersten Quartal 2021 Tendenzen für weitere Preisanstiege begünstigen.

Die geopolitischen Sorgen sind etwas geringer geworden

Die Entwicklung der Primäraluminiumpreise hat im Verlauf des November 2020 erheblich von den Hoffnungen auf einen Covid-19-Impfstoff profitiert. Daneben gab auch der für Januar erwartete Regierungswechsel in den USA Impulse, da man eine verlässlichere Handelspolitik erhofft. Somit sind die geopolitischen Sorgen (Brexit, Handelskrieg China/USA) etwas geringer geworden. Im Gesamtjahr 2020 zeichnet sich trotz einer wieder gestiegenen physischen Nachfrage ein kleiner Angebotsüberschuss ab. Die investive Nachfrage erhöhte sich ebenfalls: Die Zahl der Handelskontrakte nahm im Verlauf des Monats November um 20 % zu. Bis Ende Q1 2021 erwartet die IKB daher eine Preisbewegung für Primäraluminium um die Marke von 1.950 US-$/t in einem Band von +300 US-$/t. Die Notierung von Recyclingaluminium an der LME dürfte sich dagegen um rund 400 US-$/t unter diesen Werten bewegen. Im weiteren Jahresverlauf 2021 werden tendenziell höhere Notierungen gesehen.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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