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IKB: Recyclingaluminium – Aufbau weiterer Kapazitäten erforderlich

Die globale Primäraluminiumproduktion unterschritt bis Ende Oktober 2019 das Vorjahresniveau leicht. Die IKB Deutsche Industriebank AG prognostiziert für das Gesamtjahr 2019 eine Erzeugung von knapp 64 Millionen Tonnen sowie 13 Millionen Tonnen Recyclingaluminium.

China unterschreitet derzeit das Niveau seiner Vorjahresproduktion um 1,5 Prozent, berichtet IKB in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Im übrigen Asien stagnierte die Produktion und in der Golfregion erfolgte ein Anstieg von knapp fünf Prozent. In Europa insgesamt war eine geringere Produktion zu beobachten. In Nordamerika zog die Erzeugung nach Jahren stark rückläufiger Erzeugung leicht an, während sie in Lateinamerika nochmals um zehn Prozent geringer ausfiel. Die Aussichten in den führenden Abnehmerbereichen sind weiterhin positiv: Der Trend zum Leichtbau – nicht nur in der Automobilindustrie – sichert weitere Absatzgewinne.

Gute Versorgung gegeben

Die Lagerbestände von Primäraluminium an der LME haben sich wieder über die 1-Million-Tonnen-Marke bewegt. Diese betragen nun 1,27 Millionen Tonnen. An der SHFE sanken die Bestände kräftig auf noch knapp 246.000 Tonnen. In den Lagern der Comex befinden sich dagegen nur 20.000 Tonnen. Damit ist eine gute Versorgung gegeben. Die LME-Bestände an Recyclinglegierungen machen lediglich 6.600 Tonnen aus. Die Vorräte entsprechen dem Gesamtverbrauch (Primär- und Recyclingaluminium) von insgesamt acht Tagen. Mittelfristig sieht IKB den Aufbau weiterer Kapazitäten für Recyclingaluminium zur langfristigen Versorgungssicherheit als erforderlich an. Bis zur Jahresmitte 2020 dürfte sich der Lagerabbau bei Primäraluminium weiter fortsetzen. Die US-Zölle auf Aluminiumeinfuhren konnten bisher weitgehend an die dortigen Endverbraucher durchgereicht werden.

Die investive Nachfrage reduzierte sich nochmals

Die Entwicklung der Primäraluminiumpreise wurde 2019 primär von der nachlassenden Automobilkonjunktur geprägt. Daneben belasteten geopolitischen Sorgen (Brexit, Handelskrieg China/USA). Im Gesamtjahr 2019 zeichnet sich trotzdem ein Angebotsdefizit ab. Die chinesische Produktion dürfte um bis zu 1,5 Prozent sinken, soll dann aber 2020 wieder um 2,5 Prozent ausgeweitet werden. Im laufenden Jahr waren die chinesischen Kapazitäten nur mit rund 90 Prozent ausgelastet (u. a. wegen Instandhaltungsarbeiten). Die investive Nachfrage reduzierte sich nochmals: Die Zahl der Handelskontrakte brach im Verlauf des Novembers um ein Drittel ein. Bis Ende Q1 2020 wird eine Preisbewegung für Primäraluminium um die Marke von 1.800 US-Dollar je Tonne in einem Band von +300 US-Dollar je Tonne erwartet. Die Notierung von Recyclingaluminium an der LME dürfte sich um rund 500 US-Dollar je Tonne unter diesen Werten bewegen. Gegen Jahresende 2020 sieht IKB höhere Notierungen.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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