Rezyklat, das kaum von Primärrohstoffen zu unterscheiden ist – mit diesem Ziel vor Augen entwickelte der Spezialist für die Aufbereitung von Kunststoffabfällen ein neues Heißwaschsystem, das zur K 2019 in Düsseldorf präsentiert wird. Neben einer effektiven Reinigungswirkung wartet die Lösung mit hohem und vor allem kontinuierlichem Output auf.
Die Zeiten, in denen Produkte aus recycelten Kunststoffen eine gut gemeinte Randerscheinung waren, sind vorbei. Der Markt, allen voran die großen Marken müssen auf den anhaltenden Nachhaltigkeitstrend reagieren und verlangen daher immer höherwertige Rezyklate in stetig steigenden Mengen. Um diese hohe Qualität zu erreichen, benötigen sie komplexe Aufbereitungssysteme, insbesondere im Bereich der Waschtechnik. Besonders herausfordernd sind Materialanhaftungen an beispielsweise Post-Commercial- und Post-Consumer-Folien sowie unerwünschte Gerüche. Je besser es gelingt, diese zu entfernen, desto höher sind die erreichbaren Materialqualitäten und die hierfür erzielbaren Erlöse.
Das deutsch-österreichische Unternehmen Lindner Washtech hat nun ein dreistufiges Heißwaschsystem entwickelt, das diesen Anforderungen gerecht wird und zudem für hohe Produktivität sorgt. Dazu Harald Hoffmann, Geschäftsführer von Lindner Washtech: „Bei der Entwicklung der neuen Komponenten lag der Fokus auf einer effektiven Reinigungswirkung und auf einem konstanten Prozess, um alle vorangehenden und nachfolgenden Aggregate jederzeit produktiv betreiben zu können. Deshalb haben wir auf unsere bewährte Technologie aufgebaut, diese mit den Vorteilen der Heißwäsche kombiniert und bewusst auf ein sonst übliches, oft anfälliges Batch-Verfahren verzichtet.“
Dreistufig zum Erfolg
Das modular aufgebaute und kompakte Lindner Hot-Wash-System besteht aus drei Stufen und kommt ohne zusätzliche Fördertechnik aus. In der ersten Stufe werden die zerkleinerten und bereits vorgewaschenen Kunststoffe in einem Reaktor mit heißem Wasser gemischt und gewaschen. Bereits in dieser Stufe wird mithilfe von Mischarmen konzentriert Friktion auf das Material ausgeübt. Der dosierte Austrag der Kunststoffe erfolgt anschließend mittels einer Doppelaustragschnecke in den neuen Hot-Wash-Rafter. Dieser ist eine Weiterentwicklung des erfolgreichen Vorwäschers Rafter, in dem das Material dauerhafter Friktion ausgesetzt wird, um Restanhaftungen effektiv und schonend zu lösen und zu entfernen. Anschließend wird in der dritten Stufe das heiße Wasser beziehungsweise die heiße Lauge in einem speziell für diesen Anwendungsfall konzipierten Friktionswäscher der Baureihe „Twister“ separiert und einer gesonderten Wasseraufbereitung zugeführt.
Optional kann das System auch mit Lauge betrieben werden, wodurch selbst hartnäckige fett- beziehungsweise ölhaltige Anhaftungen sowie Kleberückstände entfernt werden. Der Laugengehalt des Wassers wird in der nachgeschalteten Wasseraufbereitung permanent kontrolliert, um die erforderlichen Chemikalien automatisch zu dosieren. Das neu entwickelte Lindner Hot-Wash-System ist, neben der robusten und modernen Zerkleinerungstechnik, eine der Kernkomponenten der neuen Lindner-Systemlösungen für das Kunststoffrecycling.
Lindner auf der K 2019
Neben dem Innenstand in Halle 9, Stand D78/E75 stellt Lindner Recyclingtech gemeinsam mit dem Tochterunternehmen Lindner Washtech dieses Jahr erstmals auch im Freigelände 15.2 aus. Dort ist eine Systemlösung bestehend aus Zerkleinerer und Trockenreinigungssystem live im Einsatz zu sehen – es wird zweimal täglich Kunststoff recycelt.
Quelle: Lindner-Recyclingtech GmbH