Das hat sich als Sommer-Ente herausgestellt: Die EU-Kommission plant entgegen anderslautenden Medienberichten kein Verbot von Kunstrasenplätzen ab 2022. So hieß es in der ZDF-Nachrichtensendung „heute“ am 22. Juli 2019, dass auf die Sportvereine ein Problem zukommt. Weil das in Kunstrasen eingesetzte Granulat eine Quelle für Mikroplastik-Eintrag in die Umwelt sei, müssten die Betreiber von Kunstrasenplätzen in kostenintensivere Echtrasenplätze investieren. Amateurvereine könnten das nicht ohne höhere Mitgliedsbeiträge stemmen und wären auf Zuschüsse angewiesen.
Wie die EU-Kommission auf Nachfragen hin mitteilt, führt die europäische Chemikalienagentur ECHA derzeit eine öffentliche Konsultation bezüglich Mikroplastik durch, bei der die Bürger noch bis zum 20. September 2019 Stellungnahmen abgeben können. Untersucht werden mögliche Auswirkungen und Folgen einer Beschränkung des Einsatzes von Mikroplastik-Granulat. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass Mikroplastik zu 35 Prozent über Klärschlamm zurück in die Umwelt gelangt. Die Industrie arbeitet bereits an Alternativen. So könnte das Gummi-Granulat in Kunstrasen durch Kork ersetzt werden.
Und damit zur vorliegenden Ausgabe und zu einem RecyclingAktiv und TiefbauLive Spezial. Dank Ihrer Unterstützung ist das Magazin 72 Seiten stark! Das zeigt, welche Bedeutung das Messe-Duo in Karlsruhe für die Kreislauf- und Bauwirtschaft mittlerweile hat; vor zwei Jahren sah das noch anders aus. Mehr als 200 Maschinen- und Anlagenhersteller präsentieren im September ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen. EU-Recycling informiert über Aussteller, die Live-Demonstrationen auf den Aktionsflächen im Freigelände und das Rahmenprogramm in den Messehallen.
Ein weiteres Themenspezial ist Brandschutz: Über 1.400 Feuerschäden in Entsorgungs- und Recyclingbetrieben wurden in den letzten zehn Jahren in Deutschland gemeldet. Viele Versicherungsgesellschaften bieten deshalb keinen Versicherungsschutz mehr an. Darüber, unter welchen Voraussetzungen Versicherungsschutz im Brandfall bestehen kann, haben wir mit Dietmar Linde, Vorstand der Hübener Versicherungs Aktiengesellschaft, gesprochen.
Was der Branche angesichts von Dürre-Sommern in Folge auf den Nägeln brennt, ist der Schiffsgüterverkehr, für den dringend Problemlösungen gefunden werden müssen. So wurden im letzten Jahr an einigen Rheinabschnitten die niedrigsten Wasserstände seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen. Der Anfang Juli vorgelegte Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“ will angeblich „zuverlässig kalkulierbare Transportbedingungen am Rhein schaffen“.
Zur Leseprobe der aktuellen Ausgabe. Wir wünschen Ihnen eine nützliche Lektüre.
Quelle: MSV GmbH