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So werden Verpackungen von Lidschatten und Lippenstift für das Recycling attraktiv

Forum Rezyklat veröffentlicht kostenlose Empfehlungen für das Design for Recycling von Verpackungen dekorativer Kosmetik.

Wenn bei der Konzeption von Verpackungen ihre Recyclingfähigkeit gleich mit gedacht wird, dann ist das „design for recycling at its best“, getreu dem Leitmotiv: Die Form folgt der Funktion.

Das Design for Recycling, kurz D4R, von Verpackungen für dekorative Kosmetikartikel ist im Vergleich zu anderen Verpackungen für Drogerieprodukte, etwa für Flaschen, Tuben oder Beutel, herausfordernder. Denn Verpackungen von Lippenstift, Eyeliner und Co. sind kleinteilig, oft rund, manchmal schwarz oder haben nicht selten eine metallische Dekoration.

Diese am Markt übliche Haptik und Optik können bereits beim Sortierprozess zur Ausschleusung der Verpackung führen. Ihre wertvollen Rohstoffe gehen damit für immer verloren. Und auch wenn ihre Menge in den Sammelsystemen nicht kritisch ist, müssen die Makeup-Pfännchen, Lippenstifthülsen etc. recyclingfähig werden. Ebenso stellt das Verpackungsmaterial das recyclingfreundliche Design vor Herausforderungen, denn es lässt sich nicht ohne weiteres auf eine Monomaterial- bzw. Monopolymerverpackung umstellen.

Produkt und Verpackung wurden über Jahre aufeinander abgestimmt. So kann ein Puderpfännchen, das aus Aluminium gefertigt und anschließend in einem Papier- oder Kunststoff-Tray verankert ist, nicht einfach gegen ein Pfännchen aus Kunststoff oder Karton ausgetauscht werden. Es bleibt also nur die Möglichkeit, die Rezeptur des Produktes selbst, das Pfännchen-Material oder den Tray umzustellen. Dies bedarf eines tiefen Verständnisses der Recyclingwege für die unterschiedlichen Materialfraktionen.

Großes Interesse an diesem Thema

Eine Arbeitsgruppe des Forum Rezyklat, bestehend aus Experten der Unternehmen BellandVision, cosnova und dm, hat sich daher dieser Aufgabe angenommen und Wissen aus verschiedenen D4R-Richtlinien zusammengetragen. Sie teilten die Erkenntnisse Ende Januar 2024 mit weiteren Stakeholdern, um ein einheitlich fundiertes Verständnis von Recyclingfähigkeit auch für diese Produktkategorie zu schaffen. Interessierte finden hier die D4R-Empfehlungen des Forum Rezyklat für die Verpackungen dekorativer Kosmetik.

„Das Interesse an diesem Thema war groß und der offene Austausch ermöglichte es, die Verpackungen bis ins Detail zu zerlegen. Es ist deutlich geworden, dass sich die Anbieter und Verpackungshersteller für dekorative Kosmetik aktiv an den Bemühungen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft beteiligen möchten“, erklärt Waldemar Dederer von BellandVision.

Zudem hat sich gezeigt, dass sich die meisten Stakeholder intensiv mit den D4R-Vorgaben für Kunststoffverpackungen auseinandergesetzt haben und hier ein gemeinsames Verständnis herrscht. „Bei Glasbestandteilen gibt es hingegen noch Unklarheiten, die aber durch eine neu zu veröffentlichende Richtlinie in den kommenden Wochen geklärt werden sollen. Es handelt sich dabei um eine D4R-Guideline, die von einem Arbeitskreis von Glasverwertungsunternehmen erarbeitet wurde“, weiß Dagmar Glatz von dm-drogerie markt.

„Für faserbasierte Verpackungen sind weiterhin noch einige Fragen offen, obwohl hier ebenfalls viele Punkte bereits definiert sind. So ist zum Beispiel geklärt, wie gut die Sortierfähigkeit von Verpackungen ist, die unter Verwendung rußbasierter Pigmente schwarz bedruckt wurden und bei denen das Druckbild weniger als 50 Prozent der projizierten Oberfläche ausmacht“, erläutert Daniela Soukup Expert Corporate Responsibility bei Cosnova.

Quelle: Forum Rezyklat

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