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Altreifenentsorgung braucht kritische Verbraucher

Altreifenentsorgung beim Reifenhändler oder in der Kfz-Werkstatt ist eine sichere Sache – oder? Dass es nicht so einfach ist, belegen die sich häufenden Berichte über illegale Altreifenentsorgungen im In- und Ausland.

Rechtswidrige Ablagerungen in der Natur werden von ZARE (Zertifizierte Altreifen Entsorger) regelmäßig dokumentiert. Deswegen sind Verbraucher* aufgefordert, genauer hinzuschauen.

Wenn es um die Entsorgung ihrer Altreifen geht, machen die meisten Autofahrer sich keine Sorgen. Nicht aus Gedankenlosigkeit, sondern weil sie glauben, dass Reifenhändler, Kfz-Werkstätten oder Autohäuser sich um die korrekte Entsorgung der Altreifen kümmern, nachdem ihr Fahrzeug mit neuen Reifen ausgestattet wurde. Auch auf dem Recyclinghof oder beim privaten Entsorgungsbetrieb werden alte Reifen in die vermeintlich richtigen Hände gegeben. Doch was passiert bei den Entsorgern eigentlich mit den abgefahrenen Reifen?

Zertifizierte Entsorgung ist Klimaschutz

Pro Jahr fallen allein in Deutschland knapp 600.000 Tonnen Altreifen an. Bei weitem werden nicht alle vorschriftsmäßig und damit nachhaltig entsorgt. Dabei könnten die Altreifen innerhalb Deutschlands im nachhaltigen Wertstoffkreislauf gehalten werden, so wie es das deutsche Kreislaufwirtschaftsgesetz vorsieht, anstatt sie unreguliert im Ausland zu verbrennen und die Umwelt mit dem enormen CO2-Ausstoß zu belasten.

Hier kommen die zertifizierten Altreifenentsorger ins Spiel. Die Unternehmen verfügen über das nötige Know-how, um Altreifen ordnungsgemäß zu sortieren und dem nachhaltigsten Verwendungsweg zuzuführen. Das ist idealerweise die Runderneuerung, die aus gebrauchten Reifen ein qualitativ hochwertiges und dabei preislich attraktives Produkt macht. Auch der Export als Gebrauchtreifen sowie die stoffliche und thermische Verwertung sind mögliche Lösungen, die von Fachbetrieben in Deutschland geleistet werden. Bei der stofflichen Verwertung werden die Reifen in ihre Bestandteile zerlegt, zu Gummigranulat oder Gummimehl zerkleinert und bieten damit die Grundlage für neue Produkte wie Bodenbeläge, Straßenasphalt oder Dichtungsmaterialien.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Damit die Reifen auch beim fachgerechten Entsorger ankommen, müssen Autofahrer sich bei der Abgabe ihrer Altreifen genau informieren und die Annahmestelle in die Pflicht nehmen. Nur wenn beispielsweise Autowerkstätten die gesammelten Altreifen auch an einen zertifizierten Entsorgungsbetrieb weitergeben, ist die fachgerechte Weiterverwertung gewährleistet. Nicht nur an Verbraucher, auch an die Verantwortung von Kfz-Werkstätten, Autohäusern und anderen Anlaufstellen richtet sich der Appell von ZARE. Die Unternehmen sollen die Altreifen nur an zertifizierte Entsorger weitergeben. „Ein entscheidender Hebel sind aber am Ende die Autofahrer – sie können durch kritisches Hinterfragen maßgeblich dazu beitragen, dass die jährlich 600.000 Tonnen Altreifen in Deutschland umweltgerecht entsorgt werden“, sagt Christina Guth.

Keine Chance für Umweltsünder

Neben der unregulierten Verbrennung im Ausland werden leider immer wieder auch große Mengen an Altreifen in Deutschland widerrechtlich in der Natur abgelagert. Städte und Gemeinden müssen sich mit den Folgen auseinandersetzen: Altreifen verrotten nicht und bleiben daher über Jahre ein unschönes Bild und schaden der Natur. Die Beseitigung der Reifen muss die Kommune übernehmen, die letztendlich auf Kosten der Steuerzahler geht.

Hinter den rechtswidrigen Ablagerungen werden meist illegale Händler vermutet, die sich beispielsweise von Kfz-Werkstätten die Abholung bezahlen lassen und sich anschließend der Reifen auf vermeintlich einfachem Wege entledigen. Dabei handelt es sich um eine Straftat, die mit hohen Bußgeldern geahndet wird. Die Initiative ZARE dokumentiert Fälle illegaler Ablagerungen auf der Website www.zertifizierte-altreifenentsorger.de. Um sich gegen solche Umweltsünder zu wehren, ist die beste Maßnahme eine fachgerechte Entsorgung von Altreifen, für die sich Verbraucher, Reifenhändler, Kfz-Werkstätten und Autohäuser entscheiden können.

Quelle: Initiative ZARE

*Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter (Die Redaktion).
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