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Aluminium: Die investive Nachfrage ging im Mai um rund 34 Prozent zurück

Bis Ende April 2023 lag die globale Produktion von Primäraluminium um 2,0 Prozent über der des Vorjahreszeitraums. Für das Gesamtjahr rechnet die IKB Deutsche Industriebank AG mit rund 68,6 Millionen Tonnen und somit mit einer Primäraluminiumproduktion, die nur leicht über dem Vorjahresniveau liegt.

Hintergrund ist die mit der konjunkturellen Abkühlung verbundene Nachfrageschwäche insbesondere in Europa, wie der neuesten IKB Rohstoffpreis-Information zu entnehmen ist. Auch in China erfolgt die Erholung langsamer, die Produktion lag in den ersten vier Monaten 3,3 Prozent über dem Vorjahr. Im Rückgang um 9,7 Prozent in Westeuropa spiegeln sich die weiterhin hohen Energiekosten wider. Die Produktion in der ehemaligen GUS war 1,5 Prozent niedriger. Zulegen konnte die Produktion hingegen sowohl in Nordamerika als auch im übrigen Asien und in der Golfregion. Impulse für die Aluminiumnachfrage liefern der weltweite Ausbau der erneuerbaren Energien und der E-Mobilität sowie der Trend zum Leichtbau. Um diese Nachfrage perspektivisch bedienen zu können, müssen sowohl die Primäraluminium- als insbesondere auch die Recyclingproduktionskapazitäten ausgebaut werden.

Die Lagerbestände an der LME sind im Laufe des Mai 2023 weiter leicht angestiegen und  lagen am Monatsende bei 580.000 Tonnen. An der SHFE hingegen haben sich die Vorräte gegenüber ihren auf niedrigem Niveau im März erreichten Jahreshöchstständen wieder mehr als halbiert und beliefen sich Ende Mai auf 155.000 Tonnen. Während die Lagerbestände somit an der LME gegenüber dem Vorjahreswert um 26 Prozent gestiegen sind, sanken diese an der SHFE im selben Zeitraum um über 50 Prozent. An der Comex lagern zudem nur 19.000 Tonnen. Die LME-Bestände an Recyclinglegierungen machen weiterhin seit Jahresbeginn lediglich 1.920 Tonnen aus. Die Vorräte entsprechen dem Gesamtverbrauch  (Primär- und Recyclingaluminium) von nur rund drei Tagen.

Der Preis für Primäraluminium sank bis Ende Mai um 3,7 Prozent gegenüber dem Ende des Vormonats und bewegte sich dabei in einem engen Band von nur +70 US-Dollar um die Marke von 2.270 US-Dollar pro Tonne. Die investive Nachfrage ging im Mai um rund 34 Prozent zurück. Die konjunkturelle Abkühlung machte sich im ersten Quartal 2023 mit einem Minus beim Verbrauch von rund sechs Prozent gegenüber dem starken Vorjahresquartal bemerkbar. Wesentlicher Treiber war der Rückgang in Europa um 17 Prozent.

Nach dem Angebotsdefizit im Vorjahr wird auch für das Gesamtjahr 2023 aufgrund der oben genannten Nachfrageimpulse mit einem leichten Defizit bei Primäraluminium gerechnet. Für den Primäraluminiumpreis sieht die IKB eine Bewegung von +300 US-Dollar um den Wert von 2.300 US-Dollar pro Tonne bis zum Ende des dritten Quartals.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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