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Reparaturindex für Smartphones könnte großen Einfluss auf Kaufentscheidungen haben

rebuy-Verbraucherumfrage: Für fast drei Viertel wäre ein Reparaturindex beim Kauf eines Smartphones relevant. Reparaturkosten müssen in ausgewogenem Verhältnis zum Kaufpreis stehen.

Die Einführung eines sogenannten Reparaturindex für Smartphones oder Tablets hätte einen signifikanten Einfluss auf die Kaufentscheidung. Das belegt eine repräsentative Umfrage des Recommerce-Pioniers rebuy. 72 Prozent der Befragten gaben an, dass Informationen zur Reparierbarkeit des Geräts bei der Wahl eines Neukaufs eine Rolle spielen würden. Für jeden Zweiten der Befragten sind die Kosten einer Reparatur ein entscheidendes Kriterium.

Die Vorteile der Reparatur eines Geräts liegen auf der Hand: Es werden wertvolle Rohstoffe und Energie eingespart, die für eine Neuproduktion benötigt werden. Gleichzeitig landet ein Gerät nicht auf dem ständig wachsenden Berg von Elektroschrott oder muss aufwendig entsorgt werden.

Ein steigender Trend

Das sehen auch fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) so und würden einem Index, an dem abzulesen ist, wie gut ein Elektrogerät reparierbar ist, Gewicht bei einer Kaufentscheidung beimessen. Die Erwartungen an ein Gerät, das als gut reparierbar ausgewiesen ist, wären vielseitig. Fast jeder Zweite (49 Prozent) gab an, zu erwarten, dass ein Gerät, das gut zu reparieren ist, lange nutzbar ist und dass Hersteller Ersatzteile lange zur Verfügung stellen (47 Prozent). 38 Prozent der Befragten finden es zudem wichtig, dass jeder Reparaturbetrieb (nicht nur vom Hersteller zertifizierte) eine Reparatur an dem Gerät durchführen kann. Jeder Dritte (34 Prozent) meint, die Reparierbarkeit solle sogar so weit gehen, dass die Reparatur eigenhändig durchgeführt werden kann und dass Hersteller Reparaturanleitungen zur Verfügung stellen sollten (33 Prozent).

Doch die Reparatur allein ist nicht entscheidend: 57 Prozent der Befragten finden, dass die Kosten einer Reparatur in einem sinnvollen Verhältnis zum Anschaffungspreis liegen müssen. Diese sind zugleich der häufigste Grund, keine Reparatur an Elektronikgeräten durchführen zu lassen. Die Umfrage zeigt hier einen steigenden Trend: Während letztes Jahr noch 38 Prozent der Befragten sagten, dass hohe Kosten der Grund dafür waren, ein Gerät nicht reparieren zu lassen, sind es in der aktuellen Umfrage bereits 41 Prozent.

Reparatur von Elektrogeräten wird beliebter

Dennoch zeigt sich insgesamt, dass sich die Reparatur von Elektrogeräten einer steigenden Beliebtheit erfreut. Während im Vorjahr nur etwas mehr als jeder Zweite (53 Prozent) einen Defekt beheben ließ, sind es in diesem Jahr bereits 70 Prozent. Der am häufigsten genannte Grund für diese Entscheidung war, dass eine Reparatur günstiger als eine Neuanschaffung war (18 Prozent). Bereits an zweiter Stelle nannten die Befragten der aktuellen rebuy-Umfrage Nachhaltigkeitsgründe (13 Prozent).

„Wir unterstützen ausdrücklich die Initiative für die Einführung eines gut sichtbaren und intuitiv verständlichen Reparaturindex für Elektrogeräte. So erhalten Konsumenten, die preisbewusst sind und denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt, eine wichtige Entscheidungshilfe beim Kauf eines Neugeräts. Wir gehen davon aus, dass dies einen spürbaren Einfluss auf die Fertigungsprozesse von beispielsweise Smartphones haben wird“, erläutert Philipp Gattner, CEO des Recommerce-Unternehmens rebuy. „Verklebte Komponenten führen beispielsweise dazu, dass wir einen Teil der uns zugeschickten Smartphones nicht reparieren können, obwohl der zugrunde liegende Schaden nur gering wäre. Diese Geräte können wir deshalb nicht zurück in den Kreislauf bringen. Das wäre durch eine leichtere Reparierbarkeit zu ändern.“

Jeder Siebte hat bereits einmal ein Handy an einen Reseller verkauft

Allein im letzten Jahr verkaufte das Berliner Unternehmen rund 430.000 elektronische Geräte. Dadurch wurden den Angaben nach mehr als 210 Tonnen elektronische Ressourcen wiederverwertet und neun Milliarden Liter Wasser eingespart. Gattner betont, dass noch weitaus mehr Geräte wiederaufbereitet und im Kreislauf gehalten werden könnten, aber viele Menschen noch nicht mit dem Modell des Recommerce vertraut sind. „Unsere Umfrage hat ergeben, dass bereits jeder Siebte mindestens einmal ein Smartphone an einen professionellen Reseller verkauft hat. Gleichzeitig wissen wir, dass rund 200 Millionen Handys in deutschen Schubladen liegen. Unsere Mission ist es, diesen ungenutzten Ressourcen ein zweites Leben zu geben, indem wir noch mehr Menschen für die Kreislaufwirtschaft begeistern.“

Quelle: rebuy recommerce GmbH

*Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter (Die Redaktion).

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