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Schrottpreise im Verlauf des Februars nur leicht gegenüber dem Vormonat gestiegen

Im Januar 2023 sank die Weltrohstahlproduktion um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Anstieg in China um 2,3 Prozent konnte die stark rückläufige Produktion in Europa und der Türkei nicht ausgleichen. Auch in den USA und Japan betrug das Minus knapp sieben Prozent.

Zu beachten ist, dass der Anstieg in China aufgrund der Produktionseinschränkungen im Vorfeld der Olympischen Spiele 2022 auf einem sehr geringen Vorjahreswert beruht. Für das Gesamtjahr erwartet die IKB in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information – nach dem Rückgang in 2022 auf 1,83 Milliarden Tonnen – dennoch einen leichten Anstieg auf rund 1,9 Milliarden Tonnen. Voraussetzung ist, dass sich die Wirtschaft in China nach Beendigung der Corona-Restriktionen und damit auch die Stahlproduktion im Jahresverlauf erholen und sich die mittlerweile weniger negativen Konjunktureinschätzungen für Europa bewahrheiten. Für Deutschland erwartet die IKB im Jahr 2023 eine Tonnage auf niedrigem Vorjahresniveau mit rund 37 Millionen Tonnen.

Altschrott ist weiter knapp

Im Verlauf des Februar 2023 sind die Schrottpreise nur leicht gegenüber dem Vormonat gestiegen. Während beim Neuschrott aufgrund des hohen Produktionsniveaus in der Automobilindustrie und im Maschinenbau tendenziell ein Überangebot herrschte, blieb es beim Altschrott bei der Knappheit der Vormonate. Der geringe Preisabstand zu Altschrott und der fortschreitende Lagerabbau in der Industrie könnten in den kommenden Monaten – bei wieder steigenden Auftragseingängen – zu einem Anstieg der Nachfrage nach Neuschrott führen. Das Erdbeben in der Türkei hatte kurzfristig starken Einfluss auf die Exporte, mittelfristig ist mit Impulsen für die Nachfrage durch den zeitnah angekündigten Wiederaufbau zu rechnen. Die Eisenerz-Spotmarktpreise notierten im Februar etwas fester. Bis Mitte 2023 sieht die IKB leichte anziehende Schrottpreise.

Der Druck auf die Margen der Stahlhersteller dürfte wieder steigen

Aktuell stellen sich Auslastung und Auftragsbestände der Stahlwerke sehr heterogen dar. Während die Nachfrage aus dem Bausektor schwach ausfällt, sehen die Abrufe aus der Automobilindustrie vergleichsweise gut  aus. Mit den leicht höheren Spotmarktpreisen für Eisenerz frei China und insbesondere den stärker angezogenen Kokskohlepreisen dürfte der Druck auf die Margen der Stahlhersteller wieder steigen. Die Preise für Warmbreitband stiegen im Durchschnitt des Februars um 57 Euro pro Tonne, bei verzinkten Blechen betrug der Anstieg bei sinkendem Zinkpreis durchschnittlich 73 Euro pro Tonne. Walzdraht notierte im Monatsmittel insbesondere aufgrund der schwachen europäischen Bauindustrie um 40 Euro pro Tonne niedriger. Die aufgrund des Erdbebens reduzierte türkische Stahlproduktion könnte kurzfristig den Überangebotsdruck bei Langprodukten reduzieren. Bei den europäischen Stahlpreisen erwarten die IKB vor dem Hintergrund der festeren Preise für Eisenerz und Kokskohle bis Mitte 2023 insgesamt weiter leicht anziehende Spotmarktpreise.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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