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Die Bau- und Rohstoffunternehmen stehen vor einem tiefgreifenden Wandel

Auf der Mitgliederversammlung des Bayerischen Industrieverbandes Baustoffe, Steine und Erden e.V. (BIV), die am 20. Mai 2022 mit über 100 Mitgliedsunternehmen und Gästen in Augsburg stattfinden konnte, formulierte die Branche wichtige Eckpunkte für die zukünftige Ausrichtung.

Die Bau- und Rohstoffunternehmen stehen vor einem tiefgreifenden Wandel. Viele dieser Umbrüche wurden jedoch schon weit in der Vergangenheit angestoßen. Schlanke, temperaturregulierende Bauteile sind zum Beispiel keine neuen Erfindungen. Präsident Georg Fetzer richtete deshalb einen einerseits hoffnungsvollen, aber auch kritischen Blick in die Zukunft.

Der Vorstand des BIV: Vizepräsident Andreas Moßandl (Karl Mossandl GmbH & Co.), Georg Fetzer (Dachser J. GmbH & Co. KG Fertigbeton-Kieswerke) und Andreas Veitinger (HeidelbergCement AG) (Foto: © BIV)

Auf der nun erstmals wieder stattgefundenen Mitgliederversammlung nach den Corona-Jahren konnte mit der Vorstandswahl BIV-intern ein Zeichen der Beständigkeit in unruhigen Zeiten gesetzt werden: Präsident Georg Fetzer von der Dachser J. GmbH & Co. KG Fertigbeton-Kieswerke und die Vizepräsidenten Andreas Moßandl, Karl Mossandl GmbH & Co., und Andreas Veitinger von der HeidelbergCement AG, wurden einstimmig wiedergewählt.

Bau- und Rohstoffe werden teurer oder sind gar nicht mehr verfügbar

Das Klima für private wie öffentliche Bauinvestitionen hat sich in den letzten Monaten rapide verschlechtert. Bauvorhaben werden gestoppt, Bauunternehmen berichten von Stornierungen beim Einfamilienhausbau. Bereits im letzten Jahr sind die Preise für europäisch gehandelte CO2-Zertifikate stark angestiegen, was zu einer Verteuerung des wichtigsten Ausgangsstoffs für Beton, nämlich des Zementes, führte. Die Preise für Gesteinskörnungen steigen aufgrund zurückgehender Verfügbarkeiten an Grund und Boden und aufwendiger Genehmigungen bereits seit vielen Jahren überproportional. Auch die in letzter Zeit stark gestiegenen Kraftstoffpreise tragen dazu bei. Umso mehr ein Aufruf, Transportwege kurz zu halten, eine regionale Roh- und damit Baustoffversorgung zu verfolgen – im Sinne des Umweltgedanken und der Unabhängigkeit von Importen.

Der BIV fordert: Wir brauchen Bürokratieabbau und eine schnelle Wende in der Energiepolitik

Wo der Staat jetzt wirklich ernst machen muss, ist beim Abbau von bürokratischen Hürden. Jede kleinste innovative Maßnahme würde nach Ansicht des BIV im Dickicht von Bedenken und genehmigungsrechtlichen Vorschriften erstickt. Aktuelles Beispiel sei die Genehmigungspraxis bei der Installation von schwimmenden PV-Anlagen auf ausgekiesten Baggerseen. Hier gäbe es enormes Potenzial, das nach Untersuchungen bis zu 20 GWp (GigaWattPeak) Leistung aus Photovoltaik ermöglichen würde. Geplante Beschränkungen im Entwurf des Wasserhaushaltsgesetzes würden diese auf rund 1 GWp Leistung schmälern.

Weiteres Beispiel: Viele der im BIV organisierten Unternehmen bieten vorgefertigte Lösungen an, um die hohe Nachfrage im Wohnungsbau zu bedienen. Dabei werden ausgeklügelte technische Ideen umgesetzt. Diese sind häufig materialsparender, effizienter und damit kostengünstiger umsetzbar, aber leider nicht durch bestehende Normen abgedeckt. Aufwendige bauaufsichtliche Zulassungen durch das Deutsche Institut für Bautechnik sind erforderlich. Auch das dauert häufig Jahre und bremst zukunftsweisende Innovationen aus.

Gemeinsames Positionspapier zum Baustoffrecycling

In einem mit dem BRB (Baustoffrecycling Bayern) verfassten Positionspapier bekennt sich der BIV zur Bedeutung und Förderung von Recyclingbaustoffen als einen wesentlichen Baustein für eine langfristige Versorgung mit mineralischen Baustoffen. Auf der anderen Seite wird von der Recyclingseite klargestellt, dass ein kompletter Ersatz von Primärbaustoffen durch die Aufbereitung mineralischer Abfälle nicht möglich ist und die Sicherung von Rohstoffgewinnungsflächen auch weiterhin eine wesentliche volkswirtschaftliche Aufgabe bleiben muss.

Quelle: BIV

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