Seit 2005 wird der Hans Roth Umweltpreis jährlich für herausragende Diplom- beziehungsweise Masterarbeiten sowie Dissertationen vergeben. Im Mittelpunkt stehen die Weiterentwicklung und der Ausbau einer innovativen Abfall- und Recyclingwirtschaft in Österreich.
In Vertretung für Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke hat Gemeinderätin und Klimaausschuss-Vorsitzende Nina Abrahamczik am 15. Februar im Wiener Rathaus fünf Nachwuchswissenschaftler mit dem „Hans Roth Umweltpreis 2021“, der von Saubermacher gestiftet wird, ausgezeichnet. Prämiert werden innovative Ideen rund um die Kreislaufwirtschaft, die ökologischen Nutzen für die Gesellschaft stiften.
Wie können gefährliche Brände, die durch falsch entsorgte Batterien in Entsorgungsbetrieben verursacht werden, vermieden werden? Diese Frage hat sich Dr. Thomas Nigl von der Montanuniversität Leoben gestellt und mit seiner Dissertation den mit 3.000 Euro dotierten Hauptpreis gewonnen. Die aus einer Risikoanalyse und strategischen Maßnahmen erarbeiteten Ergebnisse sind bereits Teil der vom Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) herausgegebenen Leitlinie „Brandschutz für Abfall- und Ressourcenwirtschaft“ geworden und tragen so in der Praxis dazu bei, Brandvorfälle zu reduzieren.
Alexej Parchomenko von der TU Wien, Alice do Carmo Precci Lopes von der Universität Innsbruck, Hannah Roswitha Muther von der Karl-Franzens-Universität Graz und Andreas Barth von der BOKU Wien freuen sich über die weiteren, mit je 1.500 Euro dotierten Auszeichnungen. Die vielseitigen Themen der Abschlussarbeiten zeigen die umfangreichen Aufgaben einer zukunftsorientierten Kreislaufwirtschaft: von Elektroschrott-Verwertungswege im globalen Umfeld über die Effizienz von kreislaufwirtschaftlichen Prozessen bis hin zu zielgruppenspezifischer Bewusstseinsbildung für Abfallvermeidung.
„In Österreich haben Umweltschutz und grüne Technologien einen hohen Stellenwert. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Technik sorgt dafür, dass wir international größte Beachtung finden“, betonte Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. „Mit diesen gebündelten Kompetenzen rüsten wir uns für künftige Herausforderungen im Klima- und Umweltschutz. Ihre Forschung ist ein wesentlicher Beitrag dafür.“
„Es ist mir persönlich ein großes Anliegen, Forschungstätigkeiten zu fördern und junge Menschen zu motivieren, Lösungen für eine lebenswerte Zukunft zu entwickeln. Die Kompetenz und das Engagement unserer NachwuchsexpertInnen beeindruckt mich jedes Jahr aufs Neue“, lobte Preisstifter und Saubermacher Aufsichtsratsvorsitzender, Hans Roth.
Die Gewinner im Überblick:
Gewinner des Hans Roth Umweltpreises für Österreich (Hauptpreis): Thomas Nigl, Montanuniversität Leoben mit der Dissertation „Brandgefährlicher Abfall – Risikoanalyse und -bewertung von Geräte- und Lithiumbatterien in abfallwirtschaftlichen Systemen”.
Dr. Nigl beschäftigt sich in seiner Dissertation einerseits mit der historischen Entwicklung von Brandereignissen durch Batterien in Abfallströmen und bietet andererseits Strategien und Maßnahmen an, solche Ereignisse zu reduzieren. Die aus Risikoanalyse und Maßnahmen erarbeiteten Ergebnisse sind nun Teil der vom Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) herausgegebenen Leitlinie „Brandschutz für Abfall- und Ressourcenwirtschaft“.
Gewinner des Hans Roth Umweltpreises Technische Universität Wien: Alexej Parchomenko mit der Dissertation „Entwicklung einer Methode zur Bestimmung der Ressourceneffektivität von Kreislaufwirtschaftsstrategien”. In seiner Dissertation hat Parchomenko ein Tool zur Bewertung der Effektivität verschiedener Ebenen der Kreislaufwirtschaft entwickelt. Damit können die Bereiche Recycling, Wiederaufbereitung und Lebensdauerveränderung bewertet und gleichzeitig die Frage beantwortet werden, welche Herangehensweise die effektivste bezüglich Arbeitskosten, Energieeinsatz und Technologien ist.
Gewinnerin des Hans Roth Umweltpreises Karl-Franzens-Universität Graz: Hannah Roswitha Muther mit der Masterarbeit „Maßnahmenerhebung und Kategorisierung der Bewusstseinsbildungsaktivitäten im Bereich Abfallvermeidung“. Muther beschäftigt sich mit Haushaltsrestmüll und darauf abzielende Vermeidungsmaßnahmen in Graz zwischen 2017 und 2018. Als Ergebnis liegt ein kategorisierter Maßnahmenkatalog der Abfallvermeidungstätigkeiten in der Landeshauptstadt vor. Gleichzeitig werden die beiden Forschungsgebiete Abfallvermeidung in Haushalten und Zielgruppensegmentierung, ein Tool aus dem Marketing, verbunden.
Gewinnerin des Hans Roth Umweltpreises Universität Innsbruck: Alice do Carmo Precci Lopes mit der Dissertation „Mechanical pretreatment of residual waste for co-digestion in wastewater treatment plants“. In ihrer Arbeit beschäftigt sich Lopes mit der Fragestellung der Co-Vergärung biogener Stoffe mit Klärschlamm. Aufgrund des hohen Anteils biologisch abbaubarer Stoffe in Siedlungsabfällen erforscht sie das Potenzial, die aktuell zur Anwendung kommenden Bioabfälle durch Restmüll zu ersetzen.
Gewinner des Hans Roth Umweltpreises Universität BOKU Wien: Andreas Barth mit der Diplomarbeit „Tracing the path of e-waste and plastic waste: from industrialized countries to the hands of informal recyclers“. Das Aufkommen von Kunststoffabfällen und Elektroschrott ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Die Arbeit von Barth leistet einen wertvollen Beitrag zum Forschungsbereich über die Informalität dieser Abfallgruppe in Entwicklungsländern und den globalen Abfallhandel allgemein.
Quelle: Saubermacher AG
*Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter (Die Redaktion).