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Taschen-Tausch-Station Frankfurt – in drei weiteren Stadtteilen Plastik vermeiden

Das erfolgreiche Projekt der „Taschen-Tausch-Stationen“ begann 2016 auf der Berger Straße und ist nun mit neuem Design auch in Sachsenhausen, Bockenheim und der Innenstadt gestartet. Die Stationen ermöglichen es Bürgern* beim Einkaufen, gebrauchte Taschen zu nutzen und damit etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Zudem informieren sie über weitere „Zero Waste“-Projekte in Frankfurt.

„Die Idee begann auf einer Sitzung des Gewerbevereins Bornheim-Mitte vor über fünf Jahren“, erinnert sich Marlene Haas von Lust auf besser leben, einem gemeinnützigen Unternehmen aus Bornheim. „Damals war der Plastiktütenverbrauch noch enorm hoch und der Handel musste etwas dagegen tun. Wir führten also auf die Idee eines Einzelhändlers hin zehn Taschen-Tausch-Stationen entlang der Berger Straße ein.“

Die Idee funktionierte. Denn jeder von uns hortet einige Taschen zuhause, die ungenutzt sind. Diese können ganz einfach gewaschen und anschließend in einer der Stationen abgegeben werden. Wenn dann jemand anderes gerade einkaufen ist und keine Tasche dabei hat, kann er/sie kostenfrei eine aus der Station nehmen und nutzen.

Wiederverwendung und Stoffkreisläufe schaffen

Bild: Lust auf besser leben gGmbH

„Viele denken, dass wir das Tütenproblem gelöst haben, weil es fast nur noch Papiertaschen gibt. Aber das ist ein Trugschluss. Die Ökobilanz von Einwegtaschen oder auch wenig genutzten Stoffbeuteln ist nicht gut. So müssten sie je nach Studie zwischen 20 und 173 Mal verwendet werden, damit sie ökologisch sinnvoller sind als eine Plastiktüte. Deshalb ist – egal ob bei To-go-Bechern, der Tasche oder Essensverpackung – das Credo: Wiederverwendung und Stoffkreisläufe schaffen!“, betont Marlene Haas. „Die Stationen bieten eine einfache Lösung und wir wurden immer wieder darauf angesprochen, ob wir nicht weitere anschaffen können. Also haben wir unter dem Motto „Reuse me!“ gemeinsam mit Partnern das Projekt weiterentwickelt. Damit es funktioniert, ist es ganz wichtig, dass die Geschäfte eine Art Patenschaft übernehmen und die Kunden darauf hinweisen. Denn obwohl die Stationen öffentlich zugänglich vor den Läden stehen, sind die Menschen vielleicht erstmal unsicher, ob sie sich wirklich einfach eine Tasche nehmen dürfen, auch ohne dort einzukaufen.“

Neben dem Design wurde das Projekt auch inhaltlich weiterentwickelt. In allen Stadtteilen gibt es Patinnen, die regelmäßig durch den Stadtteil gehen und sich darum kümmern, dass die Stationen gut laufen. Lechi, Verena und Pia sind als echte „Zero Waste“-Expertinnen ins Projekt involviert. Auf der Berger Straße betreut die Kümmerin des Gewerbevereins, Margit Martin-Marx die Stationen.

Foto: Lust auf besser leben gGmbH

Neben der Tauschfunktion informieren die Stationen auch über andere Zero Waste-Initiativen wie #MainBecher – Das Pfandsystem für To-Go-Getränke www.mainbecher.de, Becherverleih www.frankfurtnachhaltig.de, #reYOUrs – Elektrogeräte wiederverwenden statt wegwerfen www.reyours.de, #EinmalOhnebitte – Mit eigenem Behälter müllfrei einkaufen www.einmalohnebitte.de und #ReFill – Plastik vermeiden – Flasche kostenlos auffüllen und Leitungswasser trinken www.refill-deutschland.de. Gefördert wurden die Stationen von der Deutschen Postcode Lotterie und FES Frankfurt. Alle Orte gibt es unter www.taschenstation.de. Der MakerSpace aus dem nachhaltigen Gewerbegebiet „Tatcraft New Hardware Studios“ ist für das innovative Design verantwortlich.

Wo gibt es die Stationen?

Hauptsächlich in Frankfurt Bornheim, Bockenheim, Innenstadt und Sachsenhausen – weitere Orte werden gesucht.

  • 4 in Bockenheim, u. a. bei Bäckerei Huck
  • 4 entlang der Berger Straße plus die alten Stationen
  • 4 in der Innenstadt, u. a. in der Kleinmarkthalle
  • 4 in Sachsenhausen, u. a. Stadtbücherei

Über Lust auf besser leben

Wir sind Anlaufstelle für Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft in der Rhein-Main-Region. Über Projekte und Kampagnen vor Ort setzen wir uns für einen kulturellen Wandel ein und stärken lokale Organisationen im Nachhaltigkeitsprozess, denn sie erreichen die Menschen im Alltag. Gemeinsam realisieren wir konkrete Veränderungsprozesse zu Themen wie Zero Waste, Klimaschutz oder Inklusion. Zudem koordinieren wir ein BNE-Netzwerk (UNESCO-Auszeichnung) mit 46 Nachhaltigkeitsbotschaftern (kleine Betriebe/Vereine), die mit Workshops und kostenfreiem N.Check voneinander lernen.

Quelle: Lust auf besser leben gGmbH

*Wann immer das generische Maskulinum verwendet wird, dient dies lediglich der besseren Lesbarkeit. Gemeint sein können aber alle Geschlechter (Die Redaktion).

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