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Deutsche Umwelthilfe und Stiftung Initiative Mehrweg verleihen Mehrweg-Innovationspreis 2023

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Stiftung Initiative Mehrweg verleihen den Mehrweg-Innovationspreis in diesem Jahr an vier herausragende Mehrweg-Projekte: Den Aufbau eines Mehrwegsystems für Weinflaschen, eine besonders effiziente Spülanlage in Sachsen, den kompletten Umstieg auf Mehrweg in Bad Kissingen und Mehrwegpaletten im Pflanzenhandel. Alle Preistragenden leisten wertvolle Beiträge zur Weiter- und Neuentwicklung von Mehrwegsystemen.

DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: „Der sparsame Umgang mit Ressourcen und Energie gewinnt vor dem Hintergrund geopolitischer Auseinandersetzungen immer mehr an Bedeutung. Es ist besser, Mehrwegverpackungen vielfach wiederzuverwenden und sie regional zu vermarkten, als sie ständig neu zu produzieren. Es braucht deshalb dringend eine politische Mehrwegförderung, um für Unternehmen Planungssicherheit zu schaffen und die festgelegte Zielquote im Verpackungsgesetz von 70 Prozent zu erreichen. Aktuell beträgt sie nur 43 Prozent. Umweltministerin Steffi Lemke muss Mehrweg endlich Vorrang einräumen und eine Abgabe auf bepfandete Einweg-Getränkeverpackungen von mindestens 20 Cent einführen.“

Wein in Mehrweg: Die Verallia Mehrweg GmbH wurde 2023 speziell für die Implementierung eines Mehrwegsystems im Wein-Bereich gegründet. Hierzu wurde nicht nur eine gewichtsoptimierte 0,75 Liter Wein-Mehrwegpoolflasche und ein 6er-Komfortkasten entwickelt, sondern auch ein Komplettservice für die Distribution und Spülung eines nationalen Mehrwegpools initiiert. Dadurch wird Winzern und Händlern der Einsatz von Mehrwegflaschen besonders leicht gemacht. Auch die Wein-Mehrweg eG fördert die Verwendung von Mehrwegflaschen durch einen genossenschaftlich organisierten Pool. Die Mehrwegflaschen werden direkt von den Mitgliedern oder über autorisierte Händler gekauft, befüllt und in Umlauf gebracht. Die Wein-Mehrweg eG ist offen für den Beitritt von Weinbetrieben in ganz Deutschland und bietet mit ihrem Systemansatz eine weitere Möglichkeit, Mehrwegflaschen möglichst unkompliziert einzusetzen. „Die Verallia Mehrweg GmbH und die Wein-Mehrweg eG zeigen eindrucksvoll, dass Mehrweg auch auf andere Getränkesegmente oder Produktgruppen ausgeweitet und neue Entlastungspotentiale erschlossen werden können“, so Metz.

Angebot von Mehrweg-Wein im Handel: Die Getränke Hoffmann GmbH hat sich zusammen mit der Peter Riegel Weinimport GmbH das Ziel gesetzt, Wein-Mehrwegflaschen im konventionellen Getränkefachmarkt zu etablieren. Gemeinsam haben die beiden Unternehmen Hoffmanns Mehrweg-Wein:bar bereits in 237 Verkaufsfilialen etabliert. Dort werden Bio-Weine in 1 Liter Mehrwegweinflaschen angeboten. „Damit Verbraucherinnen und Verbraucher eine umweltfreundliche Kaufentscheidung treffen können, müssen Mehrwegflaschen im Handel angeboten werden. Getränke Hoffmann und Peter Riegel Weinimport haben als einer der ersten Akteure Mehrwegflaschen für Wein in größerem Umfang ins Sortiment aufgenommen und zeigen dem Lebensmitteleinzelhandel wie es geht“, betont Metz.

Effiziente Spülanlage in Sachsen: Die Ileburger Sachsenquelle setzt mit ihrer neuen Mehrweg-Spülanlage technische Standards. So konnte der Spülwassereinsatz um 80 Prozent verringert werden. Auch das System der Lohnabfüllung von fritz-kola-Getränken verkürzt Transportwege und dezentralisiert die Abfüllung bundesweit agierender Marken. „Wenn Unternehmen wie die Ileburger Sachsenquelle Waschprozesse weiter optimieren, dann werden die Argumente für Mehrweg immer größer“, lobt der Geschäftsführer der Stiftung Initiative Mehrweg Jens Oldenburg.

Komplett-Umstieg auf Mehrweg in Bad Kissingen: Der Bad Kissinger Mineralbrunnen entschied sich dafür, in einem beispielgebenden Schritt nur noch Getränke in Mehrwegflaschen abzufüllen und Einweg-Verpackungen aus dem Angebot zu nehmen. „Durch die Umstellung auf Glas-Mehrwegflaschen werden in Bad Kissingen jährlich rund 18 Millionen Einweg-Plastikflaschen und somit fast 1.500 Tonnen CO₂ eingespart. Mehrweg ist Klimaschutz“, sagt Oldenburg.

Sonderpreis für Mehrwegpaletten im Pflanzenhandel: Die Genossenschaft Euro Plant Tray eG (EPT) hat ein Mehrweg-Palettensystem zum ressourcenschonenden und abfallarmen Vertrieb von Topfpflanzen gegründet und neu entwickelt. „Durch die Verwendung der EPT Mehrweg-Paletten kann der Pflanzen- und Einzelhandel auf eine nachhaltige Verpackungslösung zum Transport und Angebot von Topfpflanzen umstellen und dadurch seine CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Durch die häufige Wiederverwendung der Mehrwegpaletten können allein in Deutschland jährlich mehr als 120 Millionen Einweg-Plastikverpackungen eingespart werden. Besonders beeindruckend ist, dass es sich um eine europäische und grenzübergreifende Branchenlösung handelt. Eine beispielgebende Entwicklung mit Strahlkraft auch auf andere Bereiche für Transportverpackungen“, erklärt Oldenburg.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)

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