Verbände legen gemeinsame Stellungnahme vor und betonen Potenzial der Kreislaufwirtschaft – Politische Verantwortung für Green Deal soll im Kanzleramt liegen.
In der Wirtschaft mehren sich die Stimmen, die sich für mehr Druck bei der Entwicklung unserer linearen Wirtschaft hin zu zirkulären Prozessen in Industrie, Handel und Gewerbe einsetzen. So haben der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft BNW e. V. und der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V. ein gemeinsames Vorgehen in ihrem Engagement für mehr Ressourceneffizienz vereinbart.
Der BNW ist im Jahre 1992 als Netzwerk nachhaltig handelnder Unternehmen und dem Namen „UnternehmensGrün“ gegründet worden und ist die politische Stimme der nachhaltigen Wirtschaft. Seit 2020 ist der BDE Mitglied im BNW.
Beide Verbände haben nun in einer gemeinsamen Stellungnahme einen 10-Punkte-Plan zur Kreislaufwirtschaft formuliert und am Montag vorgelegt. Der 10-Punkte-Plan ging an die zuständigen Bundestagsabgeordneten und anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl auch an die Parteien.
Praktische Kreislaufwirtschaft ist aktiver Klimaschutz
In dem Papier betonen BNW und BDE die massiven Effekte, die eine konsequente Circular Economy schaffen könne, um die Ziele des Pariser Klimaabkommen zu erreichen.
Auch in der Rohstoffversorgung Deutschlands leiste die Kreislaufwirtschaft aus Sicht der Verbände einen wichtigen Beitrag. So verringere die Kreislaufwirtschaft durch die Produktion von Recyclingrohstoffen die Abhängigkeit von Drittstaaten in der Rohstoffversorgung. Zudem schaffe sie durch hochwertige Aufbereitung nachhaltige Arbeitsplätze und generiere so eine zukunftsfähige Wertschöpfung.
Übereinstimmend kommen beide Verbände zu der Auffassung, dass praktische Kreislaufwirtschaft aktiver Klimaschutz sei. So könne es Deutschland mit Innovationen in nachhaltigen Technologien gelingen, die frühere Vorreiterrolle in der Industrieentwicklung zurückzugewinnen.
In ihrem 10-Punkte-Plan machen sich BNW und BDE unter anderem für ein Aktionsprogramm in Deutschland stark, um Investments in zirkuläres Design und die Entwicklung von zirkulären Produkten und Wertschöpfungsketten zu unterstützen. Zudem fordern sie eine eigenständige Plastikstrategie und eine ähnlich hochwertige Kreislaufführung wie bei anderen Materialien (z. B. Glas, Papier, Metallen) zu erreichen.
BNW-Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter erklärte zum gemeinsamen 10-Punkte-Plan: „Wir fordern verbindliche gesetzliche Regelungen für das ‚Design for Recycling‘. Gemeinsam mit dem BDE setzen wir uns für eine konzentrierte politische Steuerung der Circular Economy in Deutschland ein und fordern eine/n Staatsminister/in im Bundeskanzleramt zur politischen Verantwortung für die Umsetzung des Green Deal.“
BDE-Präsident Peter Kurth ergänzte: „Das Engagement für Circular Economy gehört zur DNA unseres Wirtschaftszweiges. Gleichzeitig machen wir aber deutlich, dass Kreislaufwirtschaft weit mehr ist als eine entwickelte Entsorgungs- und Abfallwirtschaft. Sie wird künftig vor allem Produktpolitik sein. Deshalb ist es gut, dass wir auch im Verbandswesen die Reihen schließen und Synergien bilden. Die Kooperation mit dem Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft ist eine auf Zukunft gerichtete Allianz und wird den Nachhaltigkeitsthemen mehr Schlagkraft und Aufmerksamkeit verleihen. BNW und BDE arbeiten gemeinsam an dem Ziel, die Circular Economy in Deutschland zu etablieren, damit unser Land die Klimaziele erreicht, ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt und die technologische Vorreiterrolle wiedererlangt.“
Der 10-Punkte-Plan ist hier zu finden.
Quelle: BDE