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Waste-to-Energy-Branche Branche trotzt der Corona-Krise

Das Geschäftsklima in der Waste-to-Energy-Branche (WtE-Branche) hat sich als Folge der Corona-Krise deutlich verschlechtert, bleibt aber im Vergleich zur Gesamtwirtschaft sehr positiv.

Das ist das Ergebnis des aktuellen Waste-to-Energy (WtE) Branchenbarometers. Die Umfrage wird jährlich vom Beratungsunternehmen ecoprog mit Unterstützung des Betreiberverbandes CEWEP durchgeführt. Kostenloser Download  

Das aktuelle Geschäftsklima bei den Betreibern von WtE-Anlagen geht mit knapp 25 von 100 möglichen Punkten gegenüber dem Allzeithoch aus dem letzten Jahr deutlich zurück, es ist die schlechteste Einschätzung seit 2014. Dennoch ist dieser Wert deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft. Hier beträgt er entsprechend des ifo-Geschäftsklimaindex vom August 2020 lediglich 2,4 Punkte.

Vor allem die aktuelle Geschäftslage wird von den Betreibern noch vergleichsweise positiv bewertet. 95 Prozent Prozent der Betreiber schätzen diese als gut oder befriedigend ein. 62 Prozent der Betreiber bezeichnen die Auslastung ihrer Anlage als vergleichsweise hoch, nur drei Prozent als zu gering.

Abfallmengen vergleichsweise stabil

Nach Angaben der Betreiber von WtE-Anlagen blieben die Abfallmengen in der Corona-Krise vergleichsweise stabil. Mehr als 50 Prozent aller Betreiber konnten keine wesentlichen Mengenveränderungen bei Siedlungs- und Gewerbeabfällen feststellen. Zwar berichten rund 30 Prozent von einem Rückgang des Gewerbeabfalls um bis zu zehn Prozent, gleichzeitig haben aber 39 Prozent der Betreiber ein Wachstum der Siedlungsabfälle in einem ähnlichen Verhältnis festgestellt. Diese Logik folgt dem Umstand, dass in der Corona-Krise, etwa durch Kurzarbeit oder Homeoffice, mehr Beschäftigte zu Hause blieben.

Deutlich gestiegen ist die Bedeutung der thermischen Verwertung medizinischer Abfälle. 31 Prozent der Betreiber berichten über einen solchen Anstieg. Das war fast die Hälfte aller Anlagen, die solche Abfälle entsprechend ihres Annahmekataloges behandeln dürfen. Auch die WtE-Industrie bewertet die Lage vergleichsweise moderat. Das Geschäftsklima wird mit einem Saldo von +23,7 noch immer sehr positiv wahrgenommen, wenngleich es sich gegenüber dem Vorjahr (+47,2) spürbar verschlechtert hat. Bei letzterem Wert handelt es sich allerdings auch um das Allzeithoch dieser seit 2012 durchgeführten Erhebung.

Ausreichender und sogar hoher Anlagenbestand

Rund drei Viertel der Industrie berichten trotz Krise über einen ausreichenden oder sogar hohen Anlagenbestand. Rund 40 Prozent der Befragten haben in den vergangenen zwölf Monaten sogar eine steigende Nachfrage wahrgenommen, 32 Prozent berichten von einem gestiegenen Auftragsbestand. Diese Entwicklung spiegelt den positiven Gesamtmarkt wider, wie er sich in den vergangenen Jahren dargestellt hat. Dieser war die Folge etwa gestiegener Abfallmengen, sowie der Einführung von Deponieverboten oder der Erhöhung von Deponieabgaben in unterschiedlichen Ländern der EU. Hinzu kommt eine zunehmende Modernisierung des inzwischen gealterten Anlagenbestandes in Europa. All diese langfristig wirkenden positiven Marktfaktoren wurden durch die vergleichsweise kurze Zeit der Corona-Krise bisher nur bedingt beeinträchtigt.

Das WtE Branchenbarometer 2020 erhebt das aktuelle Geschäftsklima in der WtE-Branche nach einer vom ifo Institut entwickelten Systematik. Zusätzlich wurden Fragen zu aktuellen Entwicklungen untersucht. Durchgeführt wird das WtE Branchenbarometer vom Kölner Beratungsunternehmen ecoprog GmbH. Der europäische Dachverband der Betreiber thermischer Abfallverwertungsanlagen CEWEP (Confederation of European Waste-to-Energy Plants) unterstützt die Erhebung.

Quelle: ecoprog GmbH

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