Am 17. und 18. Juni 2020 fanden erstmalig im virtuellen Format die Biopolymer Days statt. Hochkarätige Teilnehmer, darunter auch ein Vertreter der EU-Kommission sowie Mitglieder des Verbund kompostierbare Produkte e.V. (Verbund) erörterten und diskutierten aktuelle Sachthemen.
Sandra Uschnig vom Kompost & Biogas Verband Österreich informierte über die kompostierbaren „Bio-Kreislauf-Sackerl“ in Österreich. So sind die niederösterreichischen Bezirke Scheibbs und Melk bereits seit Mai diesen Jahres Plastiksackerl-frei und nutzen ausschließlich biologisch abbaubare Sackerl. Der Kompost & Biogas Verband setzt sich dabei für eine einheitliche Kennzeichnung und Mehrfachnutzung der Bio-Kreislauf-Sackerl ein und weist darauf hin, dass diese auch zur Mikroplastikvermeidung beitragen. Eine generelle Öffnung der Biotonne für BAW-Produkte schließt Uschnig jedoch aus.
Der Verbund begrüßte das Thema Zertifizierung, die wie Dr. Gottfried Krapfenbauer von Agrana noch einmal deutlich machte, neben der biologischen Abbaubarkeit, unter anderem auch die Schwermetallgehalte und die Ökotoxizität prüft. Eine Zertifizierung gemäß DIN EN 13432 zu erhalten, bedeutet eine hohe Anforderung an das Produkt. Dr. Oliver Ehlert, DIN Certco, machte zudem deutlich, dass sich die Biopolymere dieser harten Prüfung unterziehen. Auch Papiertüten für die getrennte Bioabfallsammlung, von einigen Gemeinden und Entsorgern sowie Kampagnen empfohlen, sollten für eine hohe Kompostqualität zertifiziert werden müssen.
Der Verbund fordert schon lange, dass diese strengen Zertifizierungsregeln für alle Beutel, die für die getrennte Bioabfallsammlung angeboten werden, gelten sollten. „Sie müssen chemisch charakterisiert werden und die Kriterien der Desintegration und der Kompostqualität erfüllen“, sprach sich Verbund-Geschäftsführer Michael von Ketteler aus. „Nur so schaffen wir Vertrauen bei den Bürgerinnen und Bürgern sowie Sicherheit für die Entsorger und die Erdenwerker.“
Quelle: Verbund kompostierbare Produkte e.V.