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Beeindruckende Bilanz der Bioabfallsammlung im Landkreis BGL

Der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen (VBS) sieht die vor kurzem veröffentlichte erste Bilanz der Einführung der Biotonne im Landkreis Berchtesgadener Land als Bestätigung seiner Forderung, eine Biotonne für jeden bayerischen Haushalt anzubieten.

Im April 2019 wurden mit der Einführung der Biotonne erstmals die Bioabfälle im Landkreis Berchtesgadener Land getrennt erfasst. Die nun veröffentlichte Bilanz erbrachte beeindruckende Zahlen: Aus den Bioabfällen (Erfassung über die Biotonne) wurden circa 625.000 kWh Strom erzeugt, das entspricht einem jährlichen Strombedarf von ungefähr 110 Vier-Personen- Haushalten. Darüber hinaus wurden noch circa 750.000 kWh Wärme produziert, die zu 50 Prozent für die Beheizung von Produktion, Büro, Werkstatt und Häusern sinnvoll genutzt wurde und somit circa 37.500 Liter Heizöl eingespart werden konnten. Neben Strom und Wärme wurden im zweiten Schritt nach Durchlaufen der Biogasanlage circa 1.800 Tonnen Kompost erzeugt. Durch diesen Schritt konnten 1.200 Kubikmeter Torf eingespart werden. Dies entspricht einer jährlichen, nicht abgebauten Torffläche von ungefähr vier Hektar.

Die mittelständisch geprägten bayerischen privaten Entsorgungsunternehmen sehen diese beeindruckenden Zahlen als Bestätigung ihres Einsatzes für die flächendeckende Biotonne. VBS-Geschäftsführer Rüdiger Weiß: „Abfälle getrennt zu erfassen ist die Voraussetzung für hochwertiges Recycling. Gerade Bioabfälle lassen sich besonders gut verwerten.“ Doch ausgerechnet hierbei stellen sich einige Kommunen und Landkreise in Bayern immer noch quer. Die seit Januar 2015 bestehende Verpflichtung, Bioabfälle getrennt zu erfassen, wird oft nicht konsequent umgesetzt beziehungsweise gezielt umgangen.

„Wenn beispielsweise verlangt wird, dass die Bürger ihren Bioabfall zu zentralen Sammelpunkten bringen, dann ist das nichts anderes als der Versuch, die geltende Gesetzeslage zu umgehen. Kein Mensch fährt seinen Biomüll zum Wertstoffhof! Daher landet er viel zu häufig in den kommunalen Verbrennungsanlagen. Wir appellieren deshalb an die Verantwortlichen, das Kreislaufwirtschaftsgesetz im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes endlich ernst zu nehmen und jedem Bürger in Bayern direkten Zugang zu einer Biotonne zu ermöglichen“, sagt Weiß.

Zum Vergleich: In Schleswig-Holstein und Hessen werden jeweils über 90 Kilogramm je Einwohner und Jahr über die Biotonne erfasst, während dieser Wert in Bayern nur bei 56 Kilogramm liegt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die nahezu flächendeckende Einführung der Biotonne in diesen beiden Bundesländern.

Quelle: Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS)

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