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Weltweite Anerkennung für das Reduce-Reuse-Recycle-Prinzip

Hohe Auszeichnung für eine Innovation ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft: Der patentierte Standbodenbeutel von Werner & Mertz und Mondi erhält den renommierten WorldStar Packaging Award in der Kategorie „Household“.

„Der hochinnovative, zu 100 Prozent recycelbare Beutel nimmt mehrere Sortier- und Recyclinghürden auf dem Weg zu echter Recyclingfähigkeit. […] Das ist Cradle-to-Cradle“, begründet die Wettbewerbsjury der World Packaging Organization (WPO) ihre Entscheidung. Der Preis wird am 8. Mai im Rahmen der Fachmesse Interpack in Düsseldorf überreicht.

Das Mainzer Reinigungsmittelunternehmen Werner & Mertz entwickelte in vierjähriger Zusammenarbeit mit dem globalen Verpackungs- und Papierunternehmen Mondi einen vollständig recycelfähigen Beutel aus Monomaterial (Polyethylen) mit abnehmbarer Banderole nach den „Cradle to Cradle“-Prinzipien. Das Konzept löst das Problem des Recyclings bedruckter Kunststoffe: Rund 80 Prozent des gesamten Verpackungsmaterials sind unbedruckt. Das heißt, das Material lässt sich ohne Qualitätsverlust recyceln. Doch auch die restlichen 20 Prozent, die bedruckte Banderole, ist voll recycelbar, da sie frei von Klebstoffen und Haftvermittlern ist, und so in neue Anwendungen zurückfließen kann. Das unabhängige Institut Interseroh bescheinigte dem Standbodenbeutel eine „sehr gute Recyclingfähigkeit, die nicht weiter optimiert werden kann“.

Beutelkonzept „revolutioniert die Recyclingbranche“

Technisches Konzept und Design des Beutels entstanden im sogenannten „Reverse Engineering“, dem Konstruieren vom Ende des Produktzyklus her. Dabei wurden alle Stakeholder der Wertschöpfungskette involviert. So konnte eine Verpackung geschaffen werden – „perfekt auf Recyclingprozess und Kreislaufwirtschaft abgestimmt“.

Die Entwicklung des Standbodenbeutels hatte dabei sogar Einfluss auf die Konzeption der Sortieranlagen. Denn für sogenannte Folienstücke kleiner als die Größe A4 gab es bisher keine Sortier- und Verwertungsmöglichkeit, die Folien wurden stattdessen einer thermischen Verwertung zugeführt. „Dabei macht der Folienanteil im Gelben Sack circa 40 Prozent aus und birgt damit enormes Potenzial, das bisher nicht genutzt wird. Im Sinne des Design for Recycling war es uns deshalb wichtig, nicht nur einen theoretisch vollständig recycelbaren Standbodenbeutel zu entwickeln, sondern auch tatsächlich die praktische Umsetzung des Recyclings garantieren zu können“, erklärt Verpackungsentwickler Immo Sander. Deshalb wurde während der mehrjährigen Entwicklungsarbeit immer wieder Rücksprache mit Herstellern von Sortieranlagen und -aggregaten gehalten, um eine separate Sortierung und Wiederaufbereitung zu garantieren.

Reduce-Reuse-Recycle

Der patentierte Standbodenbeutel ist die erste Verpackung, die vollständig auf die drei Ziele Reduce-Reuse-Recycle einzahlt: der Beutel kann komplett wiederverwertet werden – das Plastik bleibt also im Kreislauf (Recycle). Darüber hinaus spart der Beutel im Vergleich zu einer Flasche der gleichen Inhaltsmenge bis zu 70 Prozent an Verpackungsmaterial ein (Reduce). Und schließlich kann dank der Nachfüllpackungen die Originalflasche immer wieder aufgefüllt werden – quasi eine eigene kleine Abfüllstation zu Hause (Reuse). Eine weitere Besonderheit: Die Originalflaschen der Werner & Mertz Consumer-Marke Frosch bestehen bereits zu 100 Prozent aus Altplastik aus haushaltsnahen Sammlungen.

Für Weiterentwicklung braucht es Mitstreiter

Seit November 2019 sind die ersten Nachfüllbeutel aus Monomaterial für die Marke Frosch im Handel. Im Laufe des Jahres 2020 wird Werner & Mertz all seine Beutel der Marke Frosch auf das neuartige Konzept umstellen und das Angebot auf seine Professional-Marke „green care Professional“ erweitern. Und das Mainzer Reinigungsmittelunternehmen ruht sich nicht auf dem Erfolg aus, sondern plant schon weiter: Zukünftig sollen die flexiblen Kunststoffverpackungen nicht nur vollständig recycelbar sein, sondern im nächsten Schritt auch selbst aus recycelten Materialien bestehen.

Doch erst wenn ausreichende Mengen an Verpackungen in die Wiederverwertung gehen, die den Design for Recycling-Richtlinien entsprechen, kann diese Verpackungslösung mit Rezyklat gefertigt werden und so aktiv den Einsatz von Neuware einsparen. „In dieser Henne-Ei-Situation legen wir mit dem Beutel einen Grundstein und hoffen auf Nachahmer – denn im Hinblick auf den Klimawandel ist eine deutliche Erhöhung der Recyclingquoten alternativlos“, sagt Werner & Mertz-Inhaber Reinhard Schneider.

Quelle: Werner & Mertz (für den Inhalt ist das Unternehmen verantwortlich)

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