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EU-Biodiversitätsstrategie 2030 kommt später als geplant

Im Dezember hatte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Rahmen des Europäischen Grünen Deals noch angekündigt, „bis März 2020“ eine Biodiversitätsstrategie vorzulegen.

Nun scheint es zumindest Ende März zu werden, bevor neue Standards für Handel, Industrie, Landwirtschaft und Wirtschaftspolitik helfen, den Artenschwund in der EU bis 2030 stoppen und die Grundlage für die Verhandlungen der UN-Konferenz zur Artenvielfalt im Oktober in China zu legen.

Laut Berichten von EndsEurope, erklärte Stefan Leiner aus der Biodiversitätsabteilung der Generaldirektion Umwelt in Brüssel vor Umweltverbandsvertretern, dass es erfahrungsgemäß ohnehin mehr Zeit brauchen werde, verbindliche Regelungen oder Gesetze zu beschließen.

Setzen sich erneut andere Positionen durch?

Aus Sicht des NABU ist die Vorlage der EU-Biodiversitätsstrategie ein erster Test, „ob Ursula von der Leyen es ernst meint mit ihren schönen Worten“, oder ob sich erneut andere Positionen gegen Umweltschutzmaßnahmen durchsetzen. „Bereits die Verzögerung um mehr als einen Monat ist jenseits des Symbolischen ärgerlich, denn hierdurch können darauf aufbauende Prozesse wie etwa die Positionierung der Mitgliedstaaten im Umweltrat oder des Europäischen Parlaments ins Wanken kommen“, kritisierte der Büroleiter des NABU Brüssel, Raphael Weyland.

Die Strategie soll Maßnahmen im Bereich Umweltschutz beinhalten und dazu beitragen, zerstörte Ökosysteme wiederaufzubauen, nachhaltige Land- und Forstwirtschaft zu fördern und den Schutz der Artenvielfalt als grundsätzliches Prinzip in anderen Politikbereichen der EU zu etablieren. Konkrete Maßnahmen zur Umsetzung der Strategie sollen erst 2021, nach der UN-Konferenz, folgen.

Inzwischen gelangten Inhalte des ersten Entwurfs der Strategie an die Öffentlichkeit. Der geleakte Entwurf sieht vor, die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und mineralischen Düngern bis 2030 um 30 Prozent zu senken. Grundsätzlich solle die EU sich demnach dazu bekennen „das Risiko und den Einsatz von Pestiziden in der EU um 50 Prozent zu reduzieren und die Einführung von integrierten und biologischen Schädlingsbekämpfungsmethoden drastisch zu erhöhen.“

Quelle: EU Umweltbüro

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