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Plastikexporte: „Kreislaufwirtschaft sowohl in Europa als auch weltweit stärken“

Über 93 Prozent des Plastikmülls vom Grünen Punkt bleiben in Deutschland, erklärt CEO Michael Wiener. Kunststoffabfälle sollten als wichtiger Rohstoff begriffen werden.

Zu den immer wieder aufkommenden Diskussionen um den Export von Plastikabfällen nach Asien erklärt Michael Wiener, CEO des Grünen Punkts: „Aus dem dualen System gehen nur sehr geringe Mengen an Kunststoffabfall in den Export und davon nur ein sehr kleiner Anteil nach Asien.“ Der Grüne Punkt hat 2017 angeblich weniger als zwei Prozent der durch ihn vermarkteten Altkunststoffe nach Asien exportiert – 2018 seien es weniger als 0,15 Prozent gewesen, während über 93 Prozent in Deutschland verblieben. Der Rest (weniger als sieben Prozent) sei in Europa (inkl. Türkei und Ukraine) verwertet worden.

Auch aus dem dualen System seien insgesamt nur sehr geringe Mengen Altkunststoff nach Asien vermarktet worden, wie die Initiative geTon mitteilt, dabei handelte es sich nicht um unsortiertes Material, sondern um sortierte Kunststoffabfälle. Der Hauptanteil aus Deutschland exportierter Altkunststoffe würde aus dem gewerblichen und industriellen Bereich stammen.

Kreislaufwirtschaft als Zukunftsaufgabe

„Ohne Zweifel gibt es in vielen Ländern noch keinen umweltgerechten Umgang mit Kunststoffabfällen, und gerade diese Länder importieren große Mengen Plastikabfall als Rohstoffe“, sagt Michael Wiener. „Wir müssen es endlich als Zukunftsaufgabe begreifen, die Kreislaufwirtschaft sowohl in Europa als auch weltweit zu stärken.“ Abfälle sollten möglichst dort verwertet werden, wo sie entstehen. „Das heißt aber nicht, dass Rohstoffe, wenn sie die entsprechende Qualität haben und der Bedarf da ist, nicht weltweit gehandelt werden sollten“, ist Wiener überzeugt. „Klar ist: Ohne die entsprechende Infrastruktur sowohl in entwickelten als auch in sich entwickelnden Staaten wird es uns nicht gelingen, die Emissionen an Plastikabfall in die Umwelt und in die Meere zu stoppen.“

Der Grüne Punkt arbeite ausschließlich mit zertifizierten Abnehmern zusammen – sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Das sogenannte „Letztempfänger-Zertifikat“ belege, dass Altkunststoffe nach dem Stand der Technik verwertet und Verwertungsreste ordnungsgemäß entsorgt werden. Wiener abschließend: „Als Vorreiter im Bereich Recyclingkunststoffe ist es in unserem ureigensten Interesse, dass Altkunststoff wieder in neuen Produkten und Verpackungen eingesetzt wird.“

Quelle: Der Grüne Punkt

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