Anzeige

IKB: Im Durchschnitt des Februars zogen die Schrottpreise an

Nachdem die Weltrohstahlproduktion 2018 um 4,5 Prozent zugelegt hatte, expandierte diese im Januar 2019 um ein Prozent. Für das Gesamtjahr sieht die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information jedoch nur einen Zuwachs von 0,5 Prozent.

Das Produktionsniveau in Europa sank deutlich, während es in Nordamerika kräftig anzog. In der Türkei musste zu Jahresanfang infolge der geopolitischen Effekte ein Einbruch von fast einem Fünftel hingenommen werden. Allerdings sieht IKB infolge der schon deutlich höheren Rohstoffbezüge im Februar eine Besserung. In Deutschland wird im Gesamtjahr eine Tonnage von rund 43,5 Millionen Tonnen erwartet. Der Absatz im Inland fiel infolge des Austauschs einer Stranggussanlage bei einem Anbieter geringer aus. Nach Beendigung der Arbeiten im Februar sollte das Produktionsniveau wieder anziehen. Umlenkungen von Lieferungen, die ursprünglich für den US-Markt bestimmt waren, stellen ein potenzielles Absatzrisiko dar.

Im Durchschnitt des Februars 2019 zogen die Schrottpreise um 5 bis 10 Euro pro Tonne an. Die türkischen Abnehmer orderten in der ersten Monatshälfte deutlich mehr, was höhere europäische Exportpreise zur Folge hatte und letztendlich auch die höheren Inlandspreise stützte. Einzelne Stahlwerke planen im März temporäre Stillstände von Öfen, was einen geringeren Schrottbedarf impliziert. Allerdings ist auch das Aufkommen bei Neuschrotten aus der Automobilindustrie knapp, Altschrotte fallen jahreszeitüblich ebenfalls in geringerem Umfang an. Die Eisenerz-Spotpreise zogen um über 10 US-Dollar pro Tonne an. Grund war unter anderem der Dammbruch bei Vale in Brasilien. Die brasilianische Regierung hat Auflagen verkündet, deren Umsetzung bis 2021 geht. Bis Ende April sollten noch leichte Anhebungen der Schrottpreise möglich sein.

Für die von der EU ergriffenen Schutzmaßnahmen besteht unverändert Bedarf

Der Anstieg der Spotmarktpreise für Eisenerz frei China von über 10 US-Dollar je Tonne dürfte für längere Zeit Bestand haben, da die nun notwendigen Investitionen die Förderkosten erhöhen. Die europäischen Rohstahlpreise entwickelten sich divergierend: Die Preise für Warmbreitband gaben im Durchschnitt um 15 Euro pro Tonne nach. Auch die Verzinkten Bleche reduzierten sich trotz des gestiegenen Zinkpreises im gleichen Umfang. Walzdraht blieb dagegen weitgehend stabil. Bei den europäischen Stahlpreisen erwartet IKB ein leichtes Anziehen im zweiten Quartal 2019. Zum einen stützen kleinere Stillstände die Preise, zum anderen werden auch mittelfristig die höheren Erzpreise durchschlagen. Infolge der US-Einfuhrzölle auf Stahl für ausländische Lieferungen geht IKB weiter davon, dass Lieferanten versuchen werden, ihre Lieferungen nach Europa auszuweiten. Es besteht unverändert Bedarf für die von der EU ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation