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IKB: Die Schrottpreise könnten im September nachgeben

Die Weltrohstahlproduktion zog bis Ende Juli 2018 um fünf Prozent an. Das Wachstum in Europa (2 %) und Nordamerika (2,8 %) war etwas schwächer ausgeprägt. Für 2018 erwartet die IKB Deutsche Industriebank AG einen Anstieg um drei Prozent.

Dies ist vor dem Hintergrund des starken Wachstums 2017 sowie des Basiseffektes in China beachtlich, so die IKB in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. In Deutschland wird eine Tonnage von 44 bis 45 Millionen Tonnen erwartet. In der Türkei hat sich der starke Zuwachs vom Jahresanfang infolge der innen- und geopolitischen Effekte auf knapp drei Prozent reduziert.

Die Nachfrage im Inland wird von allen wichtigen Abnehmerbranchen getragen. Zwar stellen US-amerikanische Einfuhrzölle ein Absatzrisiko dar, da aber viele Gütern dort nicht oder nicht in ausreichendem Umfang hergestellt werden, erfolgt derzeit eine Weitergabe an die Endkunden. Im Durchschnitt des August 2018 gaben die Schrottpreise um rund 5 Euro pro Tonne nach. Je nach Sorte sowie Region gab es kleine Abweichungen nach oben und unten. Die türkischen Abnehmer reduzierten ihre Importpreise deutlich stärker: Die verdoppelten Importzölle in die USA sowie der Verfall der Lira zeigten erste Auswirkungen. Alle Stahlunternehmen versuchen zwecks Devisenbeschaffung ihre Ausfuhren zu erhöhen. Insbesondere auf dem deutschen Markt belasten die gestiegenen Transportkosten unter anderem wegen der niedrigen Wasserstände auf den Binnenschiffrouten. Die Eisenerz-Spotpreise zogen im August um gut 3 US-Dollar pro Tonne an. Nachdem 2018 das Sommerloch im Schrottmarkt weitgehend ausfiel, könnten die Schrottpreise jedoch im September nachgeben.

Die Spotmarktpreise für Eisenerz frei China erhöhten sich im Monatsmittel des August 2018 um gut 3 US-Dollar je Tonne, während die Kokskohlenotierungen um rund 2 US-Dollar pro Tonne sanken. Insgesamt erhöhten sich die europäischen Rohstahlpreise leicht: Während Warmbreitband um 3 Euro pro Tonne anzog, verteuerten sich Verzinkte Bleche trotz weiter gesunkenen Zinkpreise um 6 Euro pro Tonne. Walzdraht legte sogar um 12 Euro pro Tonne zu. Bei den europäischen Stahlpreisen erwartet IKB einen leichten Rückgang im vierten Quartal 2018. Infolge der stark erhöhten US-Einfuhrzölle auf Stahl für türkische Lieferungen wird davon ausgegangen, dass die Türkei versuchen wird, mehr davon in Europa abzusetzen. Gleichfalls will auch Russland seine Position in Europa stärker ausbauen. Ob die von der EU ergriffenen Schutzmaßnahmen insgesamt ausreichen, muss abgewartet werden. Noch hilft die global gute Stahlnachfrage.

Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG

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