Anzeige

Ba-Wü: Deponieknappheit verschärft Entsorgungsprobleme im Bausektor

Stuttgart — Die baden-württembergische Bauwirtschaft hat ein außerordentlich erfolgreiches Jahr hinter sich. 2017 gingen in allen wichtigen Bausparten die Umsatzzahlen kräftig nach oben. Für das Gesamtjahr 2017 und sämtliche Betriebe des Bauhauptgewerbes rechnet die Landesvereinigung Bauwirtschaft mit einem Umsatzanstieg um ca. 8 Prozent auf rund 15,7 Mrd. Euro. Die gute Auftragslage hat allerdings auch ihre Kehrseiten.

Für massive Probleme und wachsenden Unmut bei den Bauunternehmen sorgen zurzeit die fehlenden Deponien im Land. Die starke Bautätigkeit und zusätzliche Umweltschutzvorgaben stellen die Betriebe vor schier unlösbare Probleme. Sie wissen einfach nicht mehr wohin mit den Millionen Tonnen von Baumassenabfällen, die jährlich in Baden-Württemberg anfallen. Etliche Baufirmen müssen inzwischen sogar bis nach Bayern oder Rheinland-Pfalz fahren, weil sie ihren Erdaushub nicht mehr ortsnah deponieren können.

Akuter Notstand herrscht vor allem im Großraum Stuttgart und den umliegenden Landkreisen, in der Region Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe sowie im südbadischen Raum rund um Freiburg. „Dieser Abfalltourismus quer durch unser Land mit all seinen Umweltbelastungen ist der reinste Wahnsinn und muss endlich gestoppt werden!“, kritisiert Bauverbandspräsident Sänger. „Was wir brauchen, ist ein sinnvolles Deponiekonzept, das die vorgeschriebene 10-jährige Entsorgungssicherheit tatsächlich garantiert. Die Landkreise müssen endlich dafür sorgen, dass bei Baumaßnahmen in ihrer Region anfallender Erdaushub auch ortsnah entsorgt werden kann.“

Das Aufkommen an unbelastetem Bodenaushub in Baden-Württemberg ist 2016 weiter angestiegen, und zwar auf über 28 Mio. Tonnen. Das ist etwa die Hälfte des gesamten Abfallvolumens. Als Folge der Deponieknappheit sind die Gebühren in den letzten fünf Jahren sprunghaft nach oben geschnellt, teilweise auf das Doppelte. Je nach Region werden bei einem normalen Einfamilienhaus für die Entsorgung von Erdaushub inzwischen bis zu 30.000,- Euro fällig. Das Problem hat sich somit zum echten Kostentreiber für Bauherren entwickelt.

Quelle: Bauwirtschaft Baden-Württemberg e.V.

Anzeige

KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Schlagzeilen

Anzeige

Fachmagazin EU-Recycling

Translation