Das Münchner DeepTech-Startup tozero GmbH baut im Chemiepark Gendorf im oberbayerischen Burgkirchen ein Technikum für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien.
Dafür hat das Unternehmen kürzlich einen Mietvertrag für ein bestehendes Gebäude unterzeichnet, das zur Errichtung einer Demonstrationsanlage genutzt wird.
Noch im Laufe des Jahres soll die neue Anlage in Betrieb gehen. Sie dient als technologische Grundlage für die Aufnahme der im Jahr 2026 geplanten kommerziellen Produktion. Das Besondere an dem von tozero entwickelten chemischen Batterierecyclingverfahrens ist die effiziente Rückgewinnung von hochreinem Lithium und Graphit, die anschließend wieder für die Herstellung neuer Batteriezellen verwendet werden können. Im Gegensatz zu herkömmlichen Recyclingprozessen, bei denen meist nur Metalle wie Kupfer oder Aluminium erhalten bleiben und andere wertvolle Substanzen verloren gehen, lassen sich deutlich mehr kritische Rohstoffe zurückgewinnen und damit im Kreislauf halten.
Schneller Aufstieg in Europas Batteriekreislaufwirtschaft
Die tozero GmbH wurde 2022 gegründet und hat seitdem rasche technologische Fortschritte im Recycling von Materialien aus Lithium-Ionen-Batterien vorzuweisen. Schon zwei Jahre nach der Gründung lieferte das Unternehmen erste Chargen recycelten, hochreinen Lithiums an europäische Kunden aus. Der Recyclingprozess ermöglicht eine Rückgewinnung von über 80 Prozent des Lithiums aus Altbatterien – und übertrifft damit schon heute die EU-Vorgaben für das Jahr 2031. Auch Graphit kann im Verfahren vollständig rückgewonnen und in die lokale Lieferkette rückgeführt werden – ein entscheidender Beitrag zur Etablierung einer geschlossenen europäischen Batterie-Wertschöpfungskette.
tozero setzt bei seinen Verfahren bewusst auf die Verarbeitung von schwarzer Masse statt ganzer Batterien. Durch die Auslagerung der mechanischen Batteriezerlegung an spezialisierte Partner minimiert das Unternehmen Sicherheitsrisiken, senkt Logistikkosten und erhöht die Flexibilität und Skalierbarkeit seines Recyclingprozesses. Aktuell beschäftigt tozero rund 30 Mitarbeitende aus zehn Nationen am Standort München. In Gendorf plant das Unternehmen zunächst Investitionen im mittleren einstelligen Millionenbereich. Das Vorhaben wird dabei im Rahmen des EIC-Accelerator-Programms von der Europäischen Union kofinanziert.
Quelle: tozero GmbH