Die globale Primäraluminiumproduktion konnte in den ersten vier Monaten 2025 um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 24,1 Millionen Tonnen gesteigert werden. Chinas Outputerhöhung um 2,7 Prozent war maßgeblich dafür verantwortlich.
Das berichtet die IKB Deutsche Industriebank AG in ihrer neuesten Rohstoffpreis-Information. Mit knapp 60 Prozent ist China der größte Produzent von Primäraluminium. Der Anstieg in China kompensierte Rückgänge in anderen Regionen: sowohl in Europa (-2,2 %), als auch in der Golfregion (-3,6 %) war die Produktion bis Ende April rückläufig. Im übrigen Asien konnte der Output leicht gesteigert werden.
Die deutsche Aluminiumindustrie produzierte im ersten Quartal auf niedrigem Niveau. Dort belasten weiterhin die relativ hohen Energiepreise zusammen mit der schwachen Konjunktur. Global gesehen wird aber für dieses Jahr wieder ein Produktionsanstieg und damit ein neuer Rekordwert erwartet. Getrübt werden die positiven Impulse aus den Megatrends Leichtbau und E-Mobility durch die anhaltend schwache Konjunktur.
Die Aluminium-Lagerbestände an den Börsen waren im Mai 2025 stark rückläufig. An der LME betrug der Rückgang zehn Prozent; dort lagerten zum Monatsende gut 372.000 Tonnen Aluminium. Nach einem sprunghaften Anstieg der Lagerbestände im Mai 2024 aufgrund von Unruhen im Zuge der „Sperrung“ russischen Materials an der LME, werden die Aluminium-Vorräte kontinuierlich abgebaut. Sie liegen jetzt niedriger als vor dem Aufbau im letzten Jahr. Der Rückgang der SHFE-Bestände im Mai stellte sich noch drastischer dar: Der Rückgang betrug knapp 30 Prozent nach einem gut 25-prozentigen Bestandsrückgang im Vormonat. Die Vorräte liegen jetzt bei gut 124.000 Tonnen. An der Comex lagerten knapp 13.000 Tonnen. Die amerikanische Zoll-Politik sorgt für Unruhe in den Lagerhäusern.
Der Preis für Primäraluminium war im Monatsmittel unverändert zu dem des Vormonats. Im Monatsverlauf war zuerst ein Anstieg des Aluminiumpreises zu beobachten, der aber ab Mitte des Monats wieder rückläufig war. Der maximale Preisabstand betrug 165 US-Dollar. Die Notierung von Recyclingaluminium verhielt sich ähnlich: auch hier war im Monatsmittel kaum Veränderung zum Vormonat erkennbar. Die gegenläufigen Preisentwicklungen der letzten Monate sorgen seit April dafür, dass der Preis für Recyclingaluminium erstmals seit Mitte 2024 wieder über der Notierung für Primäraluminium liegt. Die LME prüft momentan die Einführung einer Prämie für nachhaltige Metalle. Diese soll bei Aluminium, Kupfer, Nickel, Zink und Blei zum Tragen kommen.
Für den Primäraluminiumpreis sieht die IKB eine Bewegung von +300 US-Dollar um den Wert von 2.300 US-Dollar pro Tonne bis zum Ende des dritten Quartals 2025. Der Alloy-Preis wird sich auf einem ähnlichen Niveau einpendeln.
Quelle: IKB Deutsche Industriebank AG