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Grüne Technologie kann Klimaschutz und Stahlerzeugung in Einklang bringen

Report zu Emissionsreduktion in der Stahlerzeugung: acht Optionen und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.

Die Stahlindustrie ist für acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Da mehr als sieben von zehn der aktuell im Einsatz befindlichen kohlebefeuerten Hochöfen voraussichtlich in den 2020er Jahren überholt oder ersetzt werden, ist der Zeitpunkt ideal, um noch vor Ende dieses Jahrzehnts auf emissionsarme Produktionsmethoden umzustellen.

In einer neuen Analyse bewerten Agora Industrie, das Wuppertal Institut und die Universität Lund acht potenziell wegweisende Technologien im Hinblick auf ihre Marktreife, die Kosten sowie die Auswirkungen auf Emissionen. Die untersuchten Methoden umfassen die Verwendung von Wasserstoff zur Herstellung von direkt reduziertem Eisen, Elektrolichtbogenöfen, Elektrolyse und die Anwendung von CO2-Abscheidung in bestehenden kohlebefeuerten Anlagen.

Einige der untersuchten Technologien lassen sich bereits heute einsetzen, um den Markthochlauf von grünem Stahl zu beschleunigen. Bei anderen Ansätzen wird es länger dauern, bis sie technologisch ausgereift sind, aber sie sind langfristig vielversprechend. Eine dritte Gruppe hingegen wird sich möglicherweise nie zu geeigneten Lösungen zur Dekarbonisierung des Stahlsektors entwickeln.

„Der neue Bericht zeigt deutlich, dass technische Lösungen, mit denen sich die hohen CO2-Emissionen der heutigen Stahlerzeugung nahezu auf null reduzieren lassen, zum Greifen nah sind“, sagte Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts. „Nun gilt es, diese Lösungen schnell zum Einsatz zu bringen und weiterzuentwickeln, anstatt sich weiterhin auf Technologien zu verlassen, die auf fossilen Rohstoffen basieren und mit den heutigen Klimaschutzzielen nicht kompatibel sind.“

In der nun veröffentlichten Analyse mit dem Titel „Low-carbon technologies for the global steel transformation“ kommen die Forschenden zu dem Schluss, dass schrott- und wasserstoffbasierte Methoden für Unternehmen, die in diesem Jahrzehnt den Umstieg anstreben, das größte Potenzial bieten. Im Gegensatz dazu bergen Nachrüstungen von Carbon Capture and Storage (CCS)-Technologien in kohlebasierten Anlagen das größte wirtschaftliche und ökologische Risiko, so die Autor*innen.

Unabhängig von den gewählten Technologien sind geeignete rechtliche Rahmenbedingungen, internationale Zusammenarbeit und gezielte Anreize erforderlich, um die Nachfrage nach grünem Stahl zu steigern und seine Produktion zu fördern. Gleichzeitig können solche Maßnahmen dazu beitragen, die Hersteller vor kostspieligen technologischen Abhängigkeiten zu bewahren.

Die 76-seitige, englischsprachige Analyse steht kostenfrei zum Download bereit.

Quelle: Wuppertal Institut

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