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Durstige Industrie: Geschlossene Kreisläufe schützen Ressource Wasser

Abhängigkeit von Frischwasser verringern – BUND-Spezial Wasser zum Weltwassertag am 22. März.

Wasser ist für das Leben unersetzlich. Angesichts der Klimakrise und der Übernutzung der planetaren Ressourcen wird es zu einem immer teureren und wertvolleren Gut. Aus Sicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) geht es jetzt darum, dem Kampf ums Wasser vorzubeugen und die Ressource Wasser zu schützen. Dabei gerät insbesondere die Industrie in den Blick. Von großer Bedeutung sind geschlossene industrielle Wasserkreisläufe, um die Nutzung von kostbarem Frischwasser einzudämmen.

Die Industrie ist in Deutschland einer der größten Wasserverbraucher. Laut Statistischem Bundesamt* wurden im Jahr 2019 20 Milliarden Kubikmeter Wasser aus Flüssen, Seen und Grundwasser entnommen. Für den Energiesektor, den Bergbau und das verarbeitende Gewerbe flossen etwa 14,2 Milliarden Kubikmeter Wasser. Der industrielle Verbrauch stellt mit etwa 71 Prozent also einen Großteil der gesamten Wasserentnahme dar.

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Wasser ist auch in Deutschland ein knappes Gut und eine wertvolle Ressource, die wir schützen müssen. Es braucht einen nachhaltigeren und ökologischeren Umgang mit der Ressource Wasser. Denn bereits jetzt sind unsere Gewässer in keinem guten Zustand. Neben der Landwirtschaft und dem Bergbau muss auch die durstige Industrie Verantwortung für unser Wasser übernehmen. Es wurde zu lange weggesehen, wenn weite Teile der Industrie und der Landwirtschaft auf Kosten unseres Wassers gewirtschaftet haben. Dieser sorglose Umgang muss ein Ende finden.“

In 67 Prozent aller deutschen Flüssen und Seen und in sieben Prozent aller Grundwasserkörper lassen sich Auswirkungen auf den Gewässerzustand beobachten, die auf Industriebetriebe und Bergbau zurückzuführen sind. Damit zählen die Industrie und der Bergbau – neben der Landwirtschaft – zu den maßgeblichen Nutzungen, die unsere Gewässer beeinflussen. Stoffe aus der Industrie können über das Abwasser, über Emissionen in die Luft oder über noch nicht dekontaminierte Altlasten in Grundwasser und Oberflächengewässer gelangen. Diese Auswirkungen führen dazu, dass das Umweltziel, unsere Gewässer in einen guten Zustand zu bringen, nicht erreicht wird.

„Wer nutzt, soll zahlen, wer verunreinigt, muss säubern“

Bandt: „Wer nutzt, soll zahlen, wer verunreinigt, muss säubern: Das Verursacherprinzip muss auch im Bereich der industriellen Wassernutzung gelten. Eine bundesweite einheitliche Regelung der Wasserentnahmeabgaben ist dringend nötig. Hierfür braucht es jetzt eine rasche Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie durch Bund und Länder, mit mehr Geld und mehr Personal für die Wasserwirtschaft.“

In einer BUND-Umfrage anlässlich der Trockenheit im letzten Jahr sprachen sich fast zwei Drittel (61 Prozent) der Befragten in Deutschland dafür aus, dass Unternehmen mit hohem Wasserverbrauch auch höhere Entnahmeabgaben zahlen. Bandt: „Die Politik hat die Menschen auf ihrer Seite, wenn sie sich um den Schutz unseres Wasser kümmert. Es ist an der Zeit, die Industrie bei der Nutzung unseres Wasser stärker ins Visier zu nehmen.“

Im industriellen Bereich muss ein integriertes industrielles Wassermanagement zügig umgesetzt werden. Durch geschlossene industrielle Wasserkreisläufe ergibt sich neben einer verringerten Abhängigkeit von Frischwasserressourcen auch ein großes Potenzial zur Rückgewinnung von Roh- und Wertstoffen. Sie befördern so die Kreislaufwirtschaft im Bereich der Wassernutzung.

Bandt: „Wir fordern ein Ressourcenschutzgesetz, das unser Wasser, Böden und Rohstoffe schützt. Die Zeiten sorglosen Wirtschaftens sind vorbei. Es braucht dringend einen rechtlichen Rahmen, der die Nutzung unserer begrenzten Ressourcen regelt und klare Ziele zur Reduktion vorgibt.“

Quelle: BUND (Pressemitteilung)

* https://www.umweltbundesamt.de/daten/wasser/wasserressourcen-ihre-nutzung#die-wassernutzer

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