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Abfallrahmenrichtlinie: VKU begrüßt Positionierung des Europäischen Parlaments

Ambitionierte Ziele gegen die Verschwendung von Lebensmitteln und vor allem wichtige Schritte für die Einführung einer erweiterten Herstellerverantwortung für Textilien – dazu hat sich gestern das Europäische Parlament bekannt. Letzteres ist ein wichtiger Schritt, um den Fast-Fashion-Trend mit seinem hohen Ressourcenverbrauch zu verringern.

Patrick Hasenkamp, Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) und Leiter der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster:

„Wir begrüßen, wenn vor dem Hintergrund der kommunalen Getrenntsammlungspflicht für Alttextilien ab 2025 endlich die Hersteller in die Verantwortung genommen werden. Zudem ist es begrüßenswert, dass das EU-Parlament in seiner Position auch die Rolle der kommunalen Abfallwirtschaftsunternehmen als relevanten Akteur anerkennt. Wichtig bleibt weiterhin, dass die gesamte kommunal-gemeinnützige Sammelstruktur durch die Hersteller finanziell unterstützt wird und dies auch im nächsten Schritt der Ministerrat so sieht.

Weiterhin begrüßenswert ist, dass das Parlament die Umsetzungsfrist um ein Jahr gegenüber dem Kommissionsvorschlag verkürzen will. Denn durch die Europawahl verzögern sich die Verhandlungen in diesem Gesetzgebungsprozess bereits um Monate und mit der kommenden Getrenntsammlungspflicht 2025 brauchen die kommunalen Abfallwirtschaftsunternehmen baldmöglichst Planungssicherheit.“

Hintergrund:

Ab 2025 gilt EU-weit eine Getrenntsammlungspflicht für Alttextilien, wodurch schätzungsweise 1,3 Millionen Tonnen nicht-wiederverwendbarer Textilien mehr entstehen, allein in Deutschland, für die ein Absatzmarkt gefunden werden muss. Damit steht auch die kommunale und gemeinnützige Sammelstruktur für Alttextilien vor Herausforderungen. In Deutschland besteht aktuell ein flächendeckendes, akzeptiertes und eingeübtes Altkleidererfassungssystem. Das System der Erfassung und Behandlung von Alttextilien finanziert sich aktuell über die Erlöse aus der Wiederverwendung der tragbaren Textilien in den Sammlungen.

Allerdings wird die Qualität der produzierten Textilien immer minderwertiger, wodurch der Anteil der wiederverwendbaren Textilien immer weiter abnimmt. So ist die Altkleiderbranche in den letzten zwei Jahren in eine strukturelle Krise geraten: Immer weiter zunehmenden Mengen stehen steigende Erfassungskosten mit sinkender Produktqualität gegenüber.

Quelle: VKU

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