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Wegweisende Maßnahmen für eine nachhaltige Schienenlogistik der Stahlrecyclingbranche

Gleisanschlusscharta 2024 und BDSV-Initiative 10/20.

Mit der Vorstellung der Gleisanschlusscharta am 31. Januar 2024 setzen die Unterzeichner, darunter der Stahlrecyclingverband BDSV, einen wichtigen Schritt für die Zukunft der Schienenlogistik. Mit dieser wegweisenden Initiative unterstreichen die beteiligten Verbände ihr Engagement für eine nachhaltige Verkehrsinfrastruktur und stellen sicher, dass die Schiene auch in Zukunft eine entscheidende Rolle in unserem Güterverkehrssystem spielt.

Die BDSV hat sich bereits seit 2017 zum Ziel gesetzt, mehr Stahlschrotttransporte auf die Schiene zu verlagern, wozu auch die Gleisanschlusscharta 2024 einen wichtigen Beitrag leistet wird. Die Gleisanschlusscharta 2024 stellt insbesondere für die Stahlrecyclingbranche einen entscheidenden Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Schienenlogistik dar. Um diesen Fortschritt zu unterstützen, bedarf es einer deutlichen Stärkung der Zugangsstellen. Die Allianz setzt sich aktiv dafür ein, dass durch möglichst viele Anschlussstellen für den Schienengüterverkehr und durch den Ausbau der modularen Transportsysteme das Ziel erreicht wird, den Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen.

Nicht nur volkswirtschaftlich sinnvoll

Bei der Übergabe der Gleisanschluss-Charta an Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, äußerte sich BDSV Präsident Andreas Schwenter wie folgt: „Im Zusammenhang mit dieser wegweisenden gemeinsamen Verbands-Initiative möchten wir auch auf die langjährigen Bemühungen der BDSV für mehr Schrotttransporte auf der Schiene im Rahmen der 10/20-Initiative hinweisen. Durch die Senkung der Transportpreise und die Steigerung der Zuverlässigkeit könnten sofort 20 Prozent mehr Schrotttransporte auf die Schiene verlagert werden – das entspricht rund zwei Millionen Tonnen. Diese Maßnahme ist nicht nur volkswirtschaftlich sinnvoll, sondern trägt auch zur Reduktion der CO2-Emissionen bei, insbesondere im ohnehin klimafreundlichen Bereich der Stahlschrotttransporte.“

Darüber hinaus beeinträchtigen bereits heute weitere Faktoren wie fehlende Güterwagen, Personalmangel, hohe Energiekosten und die ständigen Streiks der GDL die Effizienz des Schienenverkehrs. Auch die ab 2023 geltende Verteuerung des Schienenverkehrs wird dazu führen, dass wieder verstärkt auf die Straße gesetzt wird.

Zwei Seiten einer Medaille

Die BDSV befürwortet die Umsetzung innovativer, modularer Konzepte im Güterverkehr sowie die Anwendung der Strompreisbremse für die Industrie auch im Bereich der Güterbahnen. Die staatliche Förderung des Einzelwagenverkehrs und die Verlängerung der Trassenpreisförderung sind weitere wichtige Maßnahmen, um die Logistik auf der Schiene effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Zusätzlich könnten Förderprogramme für modulare Behälter, wie in anderen EU Ländern bereits vorhanden, den Umstieg auf die Schiene beschleunigen.

„Die Gleisanschlusscharta 2024 und die 10/20-Initiative der BDSV sind zwei Seiten einer Medaille – sie ebnen den Weg für eine zukunftsfähige und nachhaltige Schienenlogistik. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Initiativen in enger Zusammenarbeit mit allen Beteiligten erfolgreich und schnell umgesetzt werden, um die Zukunft des Güterschienenverkehrs in unserem Land nachhaltig zu gestalten“, resümiert BDSV Präsident Andreas Schwenter.

Noch längst nicht am Ziel

Auf Initiative des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) setzen sich 56 Verbände und Organisationen aus Industrie, Handel, Logistik, Bau-, Land- und Holzwirtschaft, Recycling und Kommunen gemeinsam für die Stärkung und Förderung von Gleisanschlüssen im deutschen Schienennetz ein. Die nach 2019 erstmals aktualisierte Gleisanschluss-Charta wurde auf dem 17. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr an Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, von VDV-Vizepräsident Joachim Berends überreicht: „Seit der Erstauflage 2019 wurden bereits viele Vorschläge der Charta umgesetzt oder befinden sich in Umsetzung. Doch wir sind noch längst nicht am Ziel, es sind weitere Themenfelder hinzugekommen. 56 Unterzeichnerorganisationen unterbreiten Maßnahmenvorschläge, damit mehr und moderne Gleisanschlüsse den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken – und das Klima schützen.“ Das Forum verzeichnete mit 280 Teilnehmenden Rekordbeteiligung.

97 Maßnahmen für kundennahe Zugangsstellen

Fehlende Gleisanschlüsse vor Ort wirken sich negativ auf Schienengüterverkehrsangebote aus: Wagenladungsverkehre beispielsweise bauen auf kundennahe Zugangsstellen auf. Damit auch diese Systeme einen Beitrag zum Verkehrswachstum auf der Schiene leisten können, bedarf es einer deutlichen Stärkung ihrer Zugangsstellen. Dafür setzt sich das Bündnis ein.

Die Gleisanschluss-Charta zielt darauf ab, den Schienengüterverkehr durch bessere Rahmenbedingungen für Gleisanschlüsse und kundennahe Zugangsstellen zu stärken. Sie soll die verkehrspolitische Diskussion auch auf die Anbindung von Zugangsstellen an das öffentliche Eisenbahnnetz lenken und konkrete Maßnahmenvorschläge für eine bedarfsgerechte Schieneninfrastruktur liefern.

Die Charta verfolgt fünf Hauptziele und schlägt 97 konkrete Maßnahmen vor, um den Schienengüterverkehr zukunftsfähig zu machen und den Marktanteil der Schiene zu erhöhen. Sie befasst sich auch mit der Stärkung tri- beziehungsweise multimodaler Knotenpunkte und Umschlagterminals, um effiziente Transportsysteme zu ermöglichen. Dr. Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME): „Wir unterstützen die zentralen Forderungen der Charta nach Kräften. Es geht jetzt vor allem darum, Bürokratie abzubauen und Regularien zu vereinfachen. Gleichzeitig müssen die Gleisanschlussförderung verbessert, mehr Gewerbeflächen an die Schiene angebunden und neue Transportkonzepte unter Einbindung von Gleisanschlüssen geschaffen werden.“

Quelle: BDSV und VDV

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