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VDM-Geschäftsklima Januar 2024: Ergebnisse Konjunkturumfrage

Der VDM-Geschäftsklimaindex ist das Ergebnis einer repräsentativen Mitgliederbefragung des Verbandes Deutscher Metallhändler und Recycler und wird jeweils zu Beginn eines Quartals veröffentlicht. Er setzt sich aus der Beurteilung der Geschäftslage und aus der Einschätzung der Geschäftserwartungen zusammen.

Steigt der Lageindex bewerten die Unternehmen ihre aktuelle Situation besser als zu Beginn des Vorquartals. Steigen die Geschäftserwartungen, rechnen die Unternehmen mehrheitlich mit einer Verbesserung der Situation im laufenden Quartal. Der Gesamtindex errechnet sich aus den Indexwerten dieser beiden Teilindizes. Er steigt, wenn das kumulierte Ergebnis über dem Wert des Gesamtindex des Vorquartals liegt. Wichtig ist, dass es sich bei unseren Indizes um Stimmungsindizes handelt, um die Abbildung des aktuell herrschenden Geschäftsklimas. Dies sagt wenig über die betriebswirtschaftliche Situation der Branche aus, aber einiges über deren konjunkturelle Dynamik im Vergleich zum Vorquartal.

Geringe wirtschaftliche Dynamik

Der VDM-Geschäftsklimaindex setzt seinen konjunkturellen Abwärtstrend auch zu Beginn des Jahres fort: Die Unternehmen bewerten sowohl ihre Geschäftslage als auch ihre Erwartungen für das erste Quartal 2024 schlechter. Auffällig ist, dass sich die negativen Erwartungen trotz der Fülle an aktuellen politischen und wirtschaftlichen kaum im Vergleich zum Vorquartal verschlechtert haben. Insgesamt markiert das Geschäftsklima einen Tiefstand seit Erhebung unseres Stimmungsindikators.

Aktuellen Konjunkturprognosen nach müht sich die deutsche Wirtschaft 2024 aus der Stagnation. Eine große konjunkturelle Dynamik ist aber nicht absehbar. Vor allem die recht kräftigen Zuwächse des real verfügbaren Einkommens werden den privaten Konsum anschieben. Die Zinswende belastet jedoch weiterhin die Baubranche und größere Impulse seitens der Weltwirtschaft lassen auf sich warten. Zudem wird die sich nach dem Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Nachtragshaushalt 2021 abzeichnende Konsolidierung die wirtschaftliche Expansion bremsen. Analysten erwarten einen Anstieg des  Bruttoinlandsprodukts von 0,9 Prozent in 2024. Die geringe wirtschaftliche Dynamik hinterlässt Spuren am Arbeitsmarkt. Der demographische Wandel und damit verbunden der Fachkräftemangel wirken dem aber entgegen.

Insgesamt ist die Stimmung aufgrund der stagnierenden Politik, die kaum Impulse setzt, eher negativ. Neben  den bekannten und belastenden Energie- und Strompreisen kommt die Situation im Roten Meer hinzu, die das Exportgeschäft erschwert. Der Mittelstand wird zunehmend allein gelassen, insbesondere auch  mit der überbordenden Bürokratie  und auch  die Finanzierung wird zunehmend zur Herausforderung.

Geschäftslage 1. Quartal

Die Geschäftslage im Metallhandel hat sich zu Beginn des neuen Kalenderjahres gegenüber dem Vorquartal kaum verbessert. Nur vier Prozent der Befragten vermelden eine Verbesserung der Geschäftslage und 25 Prozent eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Die überwiegende Mehrheit von 71 Prozent betrachtet die Geschäftslage im Vergleich zum vorherigen Quartal als unverändert.

Geschäftserwartungen 1. Quartal 2024

Die Erwartungen der Metallhändler hinsichtlich ihrer konjunkturellen Entwicklung in den kommenden drei Monaten sind etwas optimistischer als im vorigen Quartal: So blicken nunmehr 20 Prozent der befragten Unternehmen optimistisch auf den Verlauf des neuen Quartals. Nur noch  25 Prozent der Unternehmen erwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Die Mehrheit von 55 Prozent der befragten Unternehmen geht davon aus, dass die konjunkturelle Entwicklung in den kommenden drei Monaten auf bestehendem Niveau stagniert.

Lage Marktversorgung Altmetall 1. Quartal 2024

Die Marktversorgung mit Schrotten ist nach Einschätzung der Befragten zu Beginn des neuen Kalenderjahres etwas schlechter als im letzten Quartal des vergangenen Jahres: Aktuell bewerten nur noch 10 Prozent der Unternehmen das Angebot als gut. Hingegen bewerten 36 Prozent der Unternehmen die aktuelle Angebotssituation als schlechter gegenüber dem vorherigen Quartal. Aktuell konstatieren mehr als die Hälfte der Marktteilnehmer (54%) eine ausgeglichene Angebotssituation.

Lage Marktversorgung Neumetall 1. Quartal 2024

Die Verfügbarkeit von Neumetallen hat sich im Vergleich zum letzten Quartal etwas verschlechtert: Nur noch 24 Prozent der Unternehmen stellen eine Verbesserung fest, während 31 Prozent eine Verschlechterung der Marktversorgung konstatieren. 45 Prozent der befragten Unternehmen melden eine stabile Marktversorgung mit Neumetallen im Vergleich zum vorherigen Quartal.

Lage Marktversorgung Altmetall 1. Quartal 2024

Die Erwartungen der Metallhändler in Bezug auf die Entwicklung des Angebots von Altmetallen in den kommenden drei Monaten sind etwas besser als im letzten Quartal des vergangenen Jahres: Nunmehr 10 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem  umfangreicheren Angebot. 38 Prozent der Unternehmen hingegen erwarten eine Verknappung. Die Mehrheit von 52 Prozent der befragten Unternehmen rechnet mit einem konstanten Altmetallangebot.

Erwartungen Marktversorgung Neumetall 1. Quartal 2024

Die Marktversorgung mit Neumetallen wird zu Beginn des neuen Kalenderjahres etwas positiver bewertet: 11% der Unternehmen kalkulieren mit einem zunehmenden Angebot, während nur noch 26% der Unternehmen mit einer Verschlechterung der Marktversorgung rechnen. Die überwiegende Mehrheit der Befragten von jetzt sogar 63% erwartet ein gleichbleibendes Niveau.

Lage Index Marktversorgung Altmetall und Neumetall 1. Quartal 2024

Da die Marktversorgung mit Neumetall sich etwas verschlechtert hat als im Vorquartal, ist der Index nunmehr gesunken. Der Index hinsichtlich der Marktversorgung mit Altmetall ist im Vergleich zum vorherigen Quartal ebenfalls erneut abgesunken.

Erwartungen Index Marktversorgung  Altmetall und Neumetall 1. Quartal 2024

Entsprechend der Erwartungen für das erste Quartal des Jahres 2024 sinkt der Index für die zukünftig erwartete Versorgung des Marktes mit Neumetall gegenüber dem Vorquartal. Der Index der Marktaussichten für die Verfügbarkeit mit Altmetallen geht ebenfalls zurück.

Lage Lagerhaltung Altmetall 1. Quartal 2024

Ihren Lagerbestand bewerten aktuell 31% der Befragten als hoch. Nunmehr noch 18% der Unternehmen schätzen ihr Lagervolumen als niedrig gegenüber dem letzten Quartal des Jahres 2023 ein. 51% der Unternehmen schätzen ihr Lagervolumen als stabil ein.

Lage Lagerhaltung Neumetall 1. Quartal 2024

Der Lagerbestand von Neumetallen wird zu Beginn des neuen Quartals etwas niedriger  bewertet als im letzten Quartal des vergangenen Jahres: 18% der Unternehmen gaben an, die Lagerbestände befänden sich auf einem hohen Niveau, während jetzt sogar 32% niedrigere Vorräte meldeten. Genau die Hälfte der Unternehmen beurteilt die Vorratshaltung als konstant gegenüber dem Vorquartal.

Erwartungen Lagerhaltung Altmetall 1. Quartal 2024

Der Trend, Lagerbestände abzubauen, hat sich aktuell fortgesetzt: 15% der Unternehmen planen Vorräte aufzubauen, während 29% ihren Lagerbestand in den kommenden drei Monaten reduzieren wollen. Der Großteil der Unternehmen von jetzt 56%, plant weiterhin  eine stabile Bevorratung in den kommenden drei Monaten.

Erwartungen Lagerhaltung Neumetall 1. Quartal 2024

Auch im Bereich der Neumetalle setzt sich der Trend, Lagerbestände abzubauen, weiterhin  fort. Aktuell wollen 53% der Unternehmen ihr Lagervolumen konstant halten. 16% der befragten Händler wollen ihre Vorräte in den kommenden drei Monaten aufstocken, jedoch planen 31% der Befragten Lagerbestände abzubauen.

Lage Index Lagerhaltung Altmetall und Neumetall 1. Quartal 2024

Der Lagerhaltungs-Index des Altmetallhandels steigt im Vergleich zum letzten Quartal des Jahres 2023 deutlich an. Der Lagerhaltungs-Index des Neumetallhandels sinkt im Vergleich zum vorherigen Quartal nunmehr ab.

Erwartungen Index Lagerhaltung Altmetall und Neumetall 1. Quartal 2024

Im Handel mit Altmetallen bleibt der Trend zum Lagerabbau weiterhin bestehen. Der Index fällt daher zu Beginn des neuen Kalenderjahres wie im letzten Quartal des vorangegangenen Jahres weiter. Der Index für den Handel mit Neumetallen sinkt zu Beginn des neuen Kalenderjahres ebenfalls.

Metallpreisentwicklung in den kommenden drei Monaten 1. Quartal 2024

Das Metallpreisniveau wird nach Ansicht der Unternehmen in den kommenden drei Monaten weiterhin steigen: Nunmehr prognostizieren sogar 46% der Marktteilnehmer steigende Metallpreise, während mehr als die Hälfte der Unternehmen (52%) mit stabilen Preisen rechnen. Nur noch 2% erwarten sinkende Notierungen. Entsprechend der aktuellen Einschätzungen hinsichtlich der Metallpreisentwicklung in den kommenden drei Monaten steigt der Index Trend Metallpreisniveau nunmehr an.

Quelle: VDM

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